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Jahresgutachten 1991/92 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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Deutscher Bundestag - 12, Wahlperiode Drucksache 12/1618<br />

Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz) In Ostdeutschland')<br />

1989 ~ 100<br />

Tabelle 12<br />

Erzeugnisse des Verarbeitenden Gewerbes<br />

Fertigerzeugnisse<br />

Zeitraum<br />

Insgesamt<br />

Grundstoff- und<br />

Berg- Elektrizi-<br />

Investi-<br />

Verbauliche<br />

tät,<br />

Produktionsgütertionsgüter<br />

brauchs-<br />

Erzeug- Erdgas,<br />

gewerbe güter Nahnmgsnisse<br />

Fernund<br />

Investi- Verohne<br />

wärme, zusammen darunter Genuß- tions- brauchs-<br />

Erdgas Wasser2)<br />

mittel- güte(3) güterJ<br />

produzierendes<br />

)4)<br />

zusammen Mineral-<br />

gewerbe<br />

Gewerbe<br />

öleneugnisse<br />

GewichtS) 100 3,0 5,1 <strong>92</strong>,0 30,1 3,5 28,4 17,1 16,3 9,3 17,3<br />

1990 Jul 64,2 97,1 94,S 61,4 52,6 26,4 69,5 53,9 71,7 68,4 59,0<br />

Aug 63,1 95,3 95,4 60,3 52,1 30,1 68,4 53,0 69,1 67,1 58,1<br />

Sep 62,8 95,2 95,4 60,0 52,4 33,5 67,8 52,5 68,3 67,2 57,8<br />

Okt 62,9 96,8 95,4 60,0 53,1 40,0 67,2 52,6 67,9 66,0 57,9<br />

Nov 62,5 97,4 95,4 59,6 52,7 39,7 66,8 52,3 67,6 65,5 57,4<br />

Dez 62,1 97,4 95,4 59,2 52,0 37,6 66,4 52,0 67,3 65,0 57,2<br />

<strong>1991</strong> Jan 63,3 93,2 122,4 59,1 52,3 36,7 66,0 51,9 67,0 64,3 59,0<br />

Feb 63,4 <strong>92</strong>,5 123,5 59,1 52,7 34,7 65,8 52,0 66,8 63,9 60,9<br />

Mär 63,2 95,4 123,9 58,9 52,2 32,5 65,4 52,2 66,9 63,1 61,2<br />

Apr 63,2 97,9 124,6 58,7 52,1 33,7 64,9 52,1 67,1 62,9 61,5<br />

Mai 63,1 95,0 126,7 58,5 51,8 31,8 64,6 52,1 67,2 62,5 61,4<br />

Jun 63,0 94,1 126,9 58,5 51,6 32,2 64,6 52,2 67,4 62,9 61,3<br />

Jul 63,1 93,6 128,4 58,5 51,7 35,6 64,4 52,1 67,3 62,7 61,3<br />

Aug 63,1 94,6 129,7 58,4 51,8 35,5 64,2 52,1 67,3 62,5 61,4<br />

Sep 63,2 98,3 129,9 58,4 51,7 35,9 64,1 51,9 67,7 62,4 61,3<br />

1) Methodische Erläuterungen siehe Monatsveröffentlichung des Statistischen Bundesamtes .Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in den neuen Bundesländern"<br />

Heft 3/<strong>1991</strong> vom Oktober <strong>1991</strong>.<br />

2) Einschließlich der Verkäufe der Weiterverteiler bei Elektrizität. Erdgas und Wasser.<br />

3) Fertigerzeugnisse nach ihrer vorwiegenden Verwendung gruppiert.<br />

4} Ohne Nahnmgs- und Genußmittel.<br />

5) Gemäß den Produktionswerten aus dem Jahre 1989 bewertet zu Industrieabgabepreisen in Mark der DDR.<br />

haltung stieg im Jahresverlaul krältig an (Tabelle 13),<br />

Eine bedeutende Ursache war der schrittweise Abbau<br />

von Preisstützungen. Dieser Prozeß setzte gleich zu<br />

Jahresbeginn ein. In der ersten Stufe wurden die<br />

Energiepreise (ohne Kraftstoffe) und die Tarife der<br />

Personenbelörderung erhöht, sowie die Haftpflichtversicherung<br />

für Pkw angepaßt, die vor dem 1. Juli<br />

1990 zugelassen worden waren; der Index der Verbraucherpreise<br />

stieg dadurch sprunghaft an. Im Vergleich<br />

zum Dezember nahm er in einem Zug um<br />

6,9 vH zu; beinahe die HäUte des Preisschubs resultierte<br />

aus der Energieverteuerung. In einer zweiten<br />

Stufe im Mai wurden die Energiepreise erneut angehoben.<br />

Schließlich kamen zum Juli noch die Verbrauchsteuererhöhungen<br />

hinzu. Einen gravierenden<br />

Anstieg des gesamten Preisindex für die Lebenshallung<br />

bewirkte die Verdopplung der Grundmieten von<br />

durchschnittlich 1 DM aul 2 DM je Quadratmeter im<br />

Oktober. Zusätzlich wurde die Umlage der Nebenkosten<br />

für Heizung und Warmwasser auf die Miete<br />

mit bis zu 3 DM pro Quadratmeter ennöglicht. Nach<br />

zuvor geltendem Recht waren die Mieter von solchen<br />

Zahlungen weitgehend befreit.<br />

Bei Produkten, die aus dem alten Bundesgebiet bezogen<br />

wurden, hat die westdeutsche Teuerung auf die<br />

Lebenshaltungspreise in den neuen Bundesländern<br />

übergegriffen. Der Lohnanstieg dürfte die Preisentwicklung<br />

lokaler Güter - im Dienstleistungsbereich<br />

- beschleunigt haben. Innerhalb der Gruppe •Gesundheits-<br />

und Körperpflege", aber auch im Bereich<br />

.Bildung, Unterhaltung, Freizeit" hat dies zusammen<br />

mit dem Abbau von Preissubventionen zu Preissteigerungen<br />

geführt.<br />

80. Im Vergleich zu Dezember 1990 nahmen die<br />

Verbraucherpreise bis einschließlich September dieses<br />

Jahres um 13,2 vH zu. Den hohen Einkommeossteigerungen<br />

stand somit ein krältiger Freisanstieg<br />

gegenüber. Überschlägigen Rechnungen zu/olge<br />

ging die Teuerung zu gut zwei Drittel auf den Abbau<br />

von Preisstützungen <strong>zur</strong>ück.<br />

Ein Vergleich der Verbraucherpreise zum Vorjahr kann erst ab<br />

Mai 1gg1 durchgeführt werden, da die Zeitreihe der Lebenshaltungspreise<br />

aller Arbeitnehmerhaushalte erst im Mai 1990 beginnt.<br />

Außerdem sind die Preise der Monate Mai 1990 und Juni<br />

1990 noch auf Basis der Mark der DDR und nicht der D-Mark<br />

erhoben worden und somit für einen Vorjahresvergleich ungeeignet.<br />

Auch der rasche Wandel des Güterangebots und des<br />

Verbraucherverhaltens - nicht zuletzt wegen starker Verschiebungen<br />

der Preisrelationen - beeinträchtigt die Aussagekraft<br />

des Vorjahresvergleichs, da der Preisindex auf einem konstanten<br />

Warenkorb basiert. Vermutlich wandelt sich das Kaufverhalten<br />

aber rasch. Güter und Leistungen, die vergleichsweise billiger<br />

geworden sind, werden vermehrt nachgefragt und dürften<br />

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