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Sommersemester 2010 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ...

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156 Diplom - Hauptstudium<br />

Arbeitnehmer der Arbeitsnachfrage der Betriebe entspricht. Arbeitsmarktinstitutionen<br />

und Anreizprobleme bewirken jedoch, dass die Löhne über dem markträumenden<br />

Niveau liegen - damit ist der Lohnsatz eine entscheidende Determinante des Beschäftigungsniveaus<br />

und der Höhe der Arbeitslosigkeit. Folgende Fragen stehen hier im<br />

Mittelpunkt: Wie bestimmt sich das individuelle Arbeitsangebot und die betriebliche<br />

Arbeitsnachfrage? Welche Faktoren bestimmen die Lohnsätze und Lohnunterschiede?<br />

Inwieweit lohnt sich ein Hochschulstudium? Sind Studiengebühren gerechtfertigt?<br />

Welche Auswirkungen hätte ein Mindestlohn auf Armut und Beschäftigung? Beein-<br />

ussen Gewerkschaften Lohnniveau und Lohnstruktur? Verdienen Beamte und Herr<br />

Klose zuviel? Welche Beziehungen existieren zwischen Löhnen, Preisen und Arbeitslosigkeit?<br />

Für die Beantwortung dieser Fragen sind theoretische Erklärungen sowie<br />

empirische Methoden und Befunde heranzuziehen.<br />

Ein zweiter wichtiger Problembereich wird durch die personalökonomische Richtung<br />

der Arbeitsökonomik, die während der letzten Dekaden an Business Schools in den<br />

USA entwickelt wurde, untersucht. Die Personalökonomie analysiert personalwirtschaftliche<br />

Probleme im Rahmen der ökonomischen Theorie. Wichtige Themen sind<br />

die interne Organisation von Betrieben hinsichtlich der Einstellung, Beförderung,<br />

Qualizierung und Entlohnung von Arbeitnehmern sowie die Wahl der Arbeitsorganisation.<br />

Sollen Arbeitnehmer z.B. am Unternehmenserfolg beteiligt werden? Sind<br />

Männer schlechte Teamplayer? Welchern Einuss haben Vertrauen, Loyalität, Fairness<br />

und Motivation in Beschäftigungsverhältnissen?<br />

Zum dritten zentralen Problembereich der Arbeitsökonomik gehören Fragen der Arbeitsmarktsteuerung<br />

sowie der sozialpolitischen Absicherung der Bevölkerung. Seit<br />

1992 ist die Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik deutlich gestiegen, während sie<br />

in den USA gefallen ist. Die hohe Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern hat<br />

einen breiten Einsatz arbeitsmarktpolitischer Maÿnahmen zur Folge gehabt. Von hoher<br />

Bedeutung ist gerade in einer solchen Situation eine theoriegeleitete Konzeption,<br />

Durchführung und Erfolgskontrolle der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Evaluationsstudien<br />

sozial- und arbeitsmarktpolitischer Maÿnahmen versuchen u.a., folgende<br />

Fragen zu beantworten: Haben staatliche Fortbildungs- und Arbeitsbeschaungsmaÿnahmen<br />

erstens die Beschäftigungschancen und zweitens das Einkommenspotenzial<br />

der Teilnehmer verbessert? Erhöhen die sogenannten Hartz-Reformen die Anreize<br />

für Arbeitslose, eine Arbeit aufzunehmen? Brauchen wir mehr oder weniger Zuwanderung?<br />

Welche Eekte haben Anti-Diskriminierungsgesetze auf unterschiedliche<br />

Gruppen im Arbeitsmarkt? Was ist der Eekt des dreigliedrigen Schulystems auf die<br />

soziale Mobilität in Deutschland?<br />

Organisation der Lehrveranstaltungen: Der Besuch der beiden folgenden Vorlesungen<br />

wird empfohlen: Grundlagen der Arbeitsökonomik I (Introductory Labour Economics)<br />

und Grundlagen der Arbeitsökonomik II (Ökonomische Theorie der sozialen<br />

Sicherung). Weitere Leistungen im Vertiefungsfach können aus folgenden geplanten<br />

Veranstaltungen gewählt werden:<br />

ˆ Grundlagen der Personalökonomik<br />

ˆ Ökonomik der Zuwanderung<br />

ˆ Ökonomik der Partizipation

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