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Verifikation reaktiver Systeme - Universität Kaiserslautern

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196<br />

Substitution<br />

Da Variablen für beliebige konkrete Werte stehen ist es sinnvoll, diese durch<br />

Terme substituieren zu können. Zum Beispiel bedeutet<br />

x ∨ y[a ∨ b/y]<br />

”Ersetze im Term x ∨ y das y durch a ∨ b“. Also ergibt sich:<br />

x ∨ a ∨ b<br />

Wenn nun aber beispielsweise in der Aussage<br />

∃x.x = y<br />

folgende Substitution durchgeführt werden soll, entsteht das Ergebnis<br />

∃x.x = y[x +1/y] ⇐⇒ ∃x.x = x +1<br />

welches für jedes x ∈ R offensichtlich falsch ist. Der Grund des aus einer korrekten<br />

Aussage hervorgegangenen Widerspruchs liegt im Geltungsbereich des<br />

∃–Quantors. Bei dieser Substitution ist das ”neue“ x, welches im Term x + 1 eine<br />

freie (da nicht gebunden) Variable war, in den Bindungsbereich des Quantors<br />

gelangt und wurde von diesem gebunden.<br />

Bei einer zulässigen Substitution darf daher eine freie Variable nicht gebunden<br />

werden. Sollte also ein solcher Konflikt auftreten, dann muss die (noch)<br />

freie Variable durch eine, noch nicht im zu substituierenden Term vorhandene,<br />

Variable ersetzt werden:<br />

∃x.x = y[x +1/y] ⇐⇒ ∃x.x = y[t +1/y] ⇐⇒ ∃x.x = t +1<br />

Dies ist eine gültige Substitution und ändert in diesem Fall auch nichts an der<br />

Erfüllbarkeit der Formel. Man sagt daher:<br />

Eine Substitution A[t/x] ist zulässig gdw. t ist frei für x in A.<br />

3.3 µ–Kalkül<br />

Das µ–Kalkül ist eine Möglichkeit zur Beschreibung von Bedingungen, bzw. Anforderungen<br />

auf Zuständen. Es kann sowohl modal als auch temporal betrachtet<br />

werden – abhängig vom System, dessen Beschreibung/Modell näher untersucht<br />

werden soll.<br />

Es geht somit prinzipiell um die Betrachtung von Abläufen – ungeachtet<br />

dessen, ob diese zeitlich oder modal (〈lat.〉 die Art und Weise bezeichnend) beschrieben<br />

werden. Hierbei sind natürlich Vorgänger und Nachfolger von essentieller<br />

Bedeutung. Definiert werden diese Vorgänger- und Nachfolgermengen wie<br />

folgt:<br />

Definition: Gegeben sei eine Relation R⊆S 1 ×S 2 . Die existenziellen<br />

und universellen [Ur-]Bilder der Mengen Q 1 ⊆S 1 und Q 2 ⊆S 2 werden

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