Verifikation reaktiver Systeme - Universität Kaiserslautern
Verifikation reaktiver Systeme - Universität Kaiserslautern
Verifikation reaktiver Systeme - Universität Kaiserslautern
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
203<br />
Sobald zum Beispiel Zustandsänderungen asynchron vonstatten gehen, lässt<br />
sich das System nicht mehr als endliche Menge von zeitbasierten Zuständen<br />
darstellen. Dies ist nicht möglich, da das Intervall zwischen zwei Zeitpunkten<br />
schließlich beliebig hoch aufgelöst werden kann, also zwischen zwei beliebig dicht<br />
aufeinander folgenden Zeitpunkten unendlich viele Zeitzustände dazwischen liegen.<br />
Unter anderem werden sogenannte erweiterte endliche Automaten, wie in<br />
[KuKu98] beschrieben, regelmäßig in frühen Phasen von Design-Flows verwendet.<br />
Diese Automaten gehören zur mächtigsten Klasse von Maschinenmodellen<br />
(touring-complete) und führen auf unendliche Zustandsräume.<br />
Ein weiteres Problem bei unendlichen Zustandsräumen besteht darin, dass<br />
für die Modellprüfung keine Garantie auf Terminierung gegeben werden kann.<br />
Daher versucht man, als zu prüfenden Zustandsraum sich auf die endlichen<br />
Kontrollstrukturen zu beschränken, anstatt auf unendlichen Datenstrukturen<br />
zu prüfen.<br />
Allerdings unabhängig davon, ob es sich um endliche, oder unendliche Zustandsräume<br />
handelt, wird bei Modellprüfung meist nur zwischen lokaler und<br />
globaler unterschieden.<br />
4 Modellprüfung<br />
Bei Modellprüfung geht es um Verfahren, die bestimmte Aussagen auf gegebenen<br />
Modellen auf Korrektheit/Gültigkeit untersuchen. Grundlage einer jeden<br />
<strong>Verifikation</strong> ist zunächst ein mathematisches, bzw. theoretisches Modell des zu<br />
prüfenden Systems.<br />
Definition: Modellprüfung ist eine Technik zur <strong>Verifikation</strong> von in der<br />
Informatik auftretenden <strong>Systeme</strong>n. [ArBi97]<br />
Dieses Modell muss natürlich die zu verifizierenden Eigenschaften in geeigneter<br />
Weise genau genug beschreiben. Zusätzlich zum Modell wird außerdem<br />
eine zu diesem passende Sprache benötigt, um die zu prüfenden Eigenschaften<br />
beschreiben zu können.<br />
Die Modellprüfung ist dann das Verfahren, welches mehr oder minder vollautomatisch<br />
diese Eigenschaften überprüft. Abhängig vom Verfahren wird beim<br />
Fehlschlagen der Prüfung auch ein Gegenbeispiel geliefert, was der Fehlersuche<br />
natürlich sehr dienlich ist, bzw. überhaupt erst einen Ansatzpunkt für diese liefert.<br />
Es gibt globale und lokale Modellprüfungsalgorithmen sowohl für endliche als<br />
auch für unendliche Zustandsräume. Seit geraumer Zeit werden neue Möglichkeiten,<br />
Zustandsräume effektiv zu beschreiben und zu verwalten, gesucht. Dies<br />
führte zu unterschiedlichen symbolischen Repräsentationen, unter anderem zu:<br />
– Prädikatenlogik<br />
– [endliche] Automaten