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Verifikation reaktiver Systeme - Universität Kaiserslautern

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209<br />

D Φ (x) bezeichnet dabei die Subformel σx.ϕ von Φ bei der x gebunden wird. Zu<br />

lesen sind die Regeln wie folgt:<br />

s ⊢ Φ ϕ ∨ ψ<br />

s ⊢ Φ ϕ s ⊢ Φ ψ ∨<br />

bedeutet, dass in Zustand s in der Umgebung Φ (dazu später) geprüft werden<br />

soll, ob ϕ ∨ ψ gilt. Dieser Knoten wird in die Teilbäume<br />

– Prüfe, ob in Zustand s in der Umgebung Φϕgilt.<br />

– Prüfe, ob in Zustand s in der Umgebung Φψgilt.<br />

aufgespalten, welche im Originalknoten mit ODER (∨) verknüpft werden. An dieser<br />

Stelle besteht zum Beispiel die Möglichkeit, dass nur ein Teilbaum ausgewertet<br />

werden muss. Sollte der zuerst Ausgewertete bereits wahr als Rückgabewert<br />

liefern, dann kann der andere Teilbaum dieses Ergebnis nicht mehr beeinflussen.<br />

Gleiches gilt natürlich auch bei der UND–Verknüpfung – sollte ein Teilbaum<br />

falsch zurückliefern, kann die Auswertung des Knotens abgebrochen werden, da<br />

nur noch falsch als Ergebnis in Frage kommt.<br />

Dies kann sich insbesondere bei den modalen Operatoren (♦, □, ← ♦ , ← □) sehr<br />

effizienzsteigernd auswirken, da bei diesen Operatoren die Subformel für alle<br />

direkten Nachfolger, bzw. Vorgänger ausgewertet werden muss. Anschaulich gesprochen:<br />

Bei einem modalen Operator entstehen an diesem Knoten genausoviele<br />

Äste, wie der aktuelle Zustand Nachfolger/Vorgänger hat und durch lazy evaluation<br />

könnte es sein, dass schon die Auswertung des ersten Zweiges genügt,<br />

um den Knoten abschließen zu können.<br />

Als Beispiel diene wieder die Kripke-Struktur aus Abbildung 8. Diesmal soll<br />

die Formel<br />

νy.♦[µx.(y ∧ a) ∨ ♦x] K<br />

geprüft werden, aber nicht auf allen Zuständen, sondern nur im Zustand s 0 . Die<br />

Bedeutung der Formel lässt sich durch Lesen von innen nach außen erschließen:<br />

µx.a ∨ ♦x: Existiert ein ausgehender Pfad, auf welchem irgendwann einmal a<br />

gelten kann?<br />

νy.♦z: Gilt z immer (größter Fixpunkt) in einem beliebigen direkten Nachfolgezustand?<br />

Zusammen ergibt sich also: ”Gibt es einen Pfad, auf dem unendlich oft a vorkommt?“<br />

Daraus ergibt sich nun folgendes Tableau:

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