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Verifikation reaktiver Systeme - Universität Kaiserslautern

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den Blättern (den zu den Variablen zugehörigen Zustandsmengen) – diese wieder,<br />

im Syntaxbaum aufsteigend, zusammengefügt.<br />

Bei lokaler Modellprüfung wird hingegen nach dem top–down–Prinzip vorgegangen.<br />

Dies ist möglich, weil sich die grundlegende Anforderung an eine lokale<br />

Modellprüfung von der an eine Globale unterscheidet. Anstatt der Frage nachzukommen,<br />

in welchen Zuständen die gegebene Formel erfüllt ist, wird die Formel<br />

auf einen bestimmten Zustand, bzw. eine bestimmte Zustandsmenge begrenzt.<br />

Das heißt im Klartext, dass die lokale Modellprüfung die Frage<br />

Wird die gegebene Formel ϕ in der gegebenen Zustandsmenge Z ⊆S<br />

erfüllt?<br />

beantwortet. Es muss jetzt also nicht mehr zwingend notwendig sein, alle Zustände<br />

im Zustandsraum zu betrachten. Eventuell reicht auch eine echte Teilmenge aus,<br />

um diese Frage zu beantworten.<br />

Genau an dieser Stelle offenbart sich der Vorteil der lokalen Modellprüfung.<br />

Da der Syntaxbaum top–down durchlaufen wird, kann es sein, dass komplette<br />

Teilbäume überhaupt nicht zur Problemlösung betrachtet werden müssen (lazy<br />

evaluation).<br />

Ein weiterer Vorteil – neben der Zeitersparnis durch den geringeren Rechenaufwand<br />

– ergibt sich bei <strong>Systeme</strong>n mit unendlichen Zustandsräumen. Durch<br />

die bedarfsmäßige Auswertung der Subformeln kann es sein, dass die unendliche<br />

Menge von Zuständen auf eine ausreichende endliche Menge begrenzt wird.<br />

Der für die Prüfung benötigte Syntaxbaum wird auch als ”Proof–Tree“ bezeichnet.<br />

Dieser entsteht durch syntaxorientierte Dekompositionsregeln. Auch<br />

hier sollen wieder Kripke-Strukturen und µ–Kalkül–Formeln für die grundlegende<br />

Beschreibung dienen. Die Reduktionsregeln für lokale Modellprüfung von<br />

µ–Kalkül–Formeln lauten:<br />

s ⊢ Φ ϕ ∧ ψ<br />

(1)<br />

s ⊢ Φ ϕ s ⊢ Φ ψ ∧ (2) s ⊢ Φ ϕ ∨ ψ<br />

s ⊢ Φ ϕ s ⊢ Φ ψ ∨<br />

s ⊢ Φ □ϕ<br />

(3)<br />

s 1 ⊢ Φ ϕ...s n ⊢ Φ ϕ ∧ (4) s ⊢ Φ ♦ϕ<br />

s 1 ⊢ Φ ϕ...s n ⊢ Φ ϕ ∨<br />

← ←<br />

s ⊢ Φ □ϕ<br />

(5)<br />

s ′ 1 ⊢ Φ ϕ...s ′ n ⊢ Φ ϕ ∧ (6) s ⊢ Φ ♦ ϕ<br />

s ′ 1 ⊢ Φ ϕ...s ′ n ⊢ Φ ϕ ∨<br />

(7) s ⊢ Φ µx.ϕ<br />

s ⊢ Φ ϕ<br />

s ⊢ Φ x<br />

(9)<br />

s ⊢ Φ D Φ (x)<br />

(8) s ⊢ Φ νx.ϕ<br />

s ⊢ Φ ϕ<br />

Abbildung 9. Reduktionsregeln für lokale Modellprüfung im µ–Kalkül

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