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Verifikation reaktiver Systeme - Universität Kaiserslautern

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systeme [May99], die die Ausdrucksstärke von Kellerautomaten und Petrinetzen<br />

vereinen.<br />

Prozessersetzungssysteme bestehen aus einer Menge von Prozesstermen T ,<br />

die die Zustände eines Systems beschreiben, und Ersetzungsregeln ∆ für das<br />

dynamische Verhalten. Prozessterme bilden sich aus einer Menge von Prozesskonstanten,<br />

sowie deren sequenzielle und parallele Komposition. Für eine Prozesskonstante<br />

X, Prozessterme t 1 und t 2 und einen leeren Term ɛ hat ein Prozessterm<br />

t die Form<br />

t ::= ɛ | X | t 1 .t 2 | t 1 ‖ t 2 .<br />

Die parallele Komposition ”‖” ist kommutativ und assoziativ, die sequenzielle<br />

Komposition ”.” assoziativ.<br />

Act ist eine abzählbar unendliche Menge von Aktionen. Eine Ersetzungsregel<br />

a<br />

aus ∆ hat die Form t 1 −→ t2 mit a ∈ Act. Um die Sequenzialität von ”.” zu erhalten,<br />

werden Ersetzungen nur auf Präfixen von Prozesstermen vorgenommen.<br />

Die Semantik des PES wird durch ein markiertes Transitionssystem gegeben,<br />

das die folgenden Transitionen enthält:<br />

(t 1<br />

a<br />

−→ t2 ) ∈ ∆<br />

t 1<br />

a<br />

−→ t2<br />

,<br />

(t 1<br />

a<br />

−→ t<br />

′<br />

1 ) ∈ ∆<br />

t 1 ‖ t 2<br />

a<br />

−→ t<br />

′<br />

1 ‖ t 2<br />

,<br />

(t 1<br />

a<br />

−→ t<br />

′<br />

1 ) ∈ ∆<br />

t 1 .t 2<br />

a<br />

−→ t<br />

′<br />

1 .t 2<br />

Um Unterklassen von PES zu bilden, kann man die Menge der Prozessterme<br />

einschränken, indem man sequenzielle oder parallele Komposition verbietet. Die<br />

folgenden Klassen sind Teilmengen der Prozessterme T :<br />

1 Nur Prozesskonstanten, ɛ ∉ 1<br />

S Prozesskonstanten und sequenzielle Komposition (X, Y . X, ...)<br />

P Prozesskonstanten und parallele Komposition (X, Y ‖ X, ...)<br />

G Sequenzielle und parallele Komposition (X, X . Y, (X . Y) ‖ Z, ...)<br />

Es ist 1 ⊂ S, P ⊂ G. Durch Einschränken der Prozessterme, die auf der<br />

linken bzw. rechten Seite einer Ersetzungsregel vorkommen können, entstehen<br />

verschiedene Klassen von Ersetzungssystemen, die mit bekannten Formalismen<br />

verglichen werden können. Man definiert ein (α, β)–PES als eine Menge von<br />

Ersetzungsregeln ∆ der Form l a −→ r, mitl ≠ ɛ aus α und r aus β. Sinnvollsind<br />

(α, β)–PES mit α ⊆ β, da sonst Prozessterme, die auf linken, aber nicht auf<br />

rechten Seiten stehen dürfen, nicht erreicht werden können.<br />

Die Klassen von (α, β)–PES lassen sich in einer Hierarchie anordnen (siehe<br />

Abb. 1). In diese Hierarchie lassen sich einige bekannte Formalismen einordnen.<br />

(1,1)–PES erlauben nur Prozesskonstanten. Da die Menge der Ersetzungsregeln<br />

in ∆ endlich ist, gibt es auch nur endlich viele Zustände. Endliche Automaten<br />

lassen sich mit (1,1)–PES modellieren.

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