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Verifikation reaktiver Systeme - Universität Kaiserslautern

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201<br />

den BDD (bzw. dessen Wurzel), welcher die Verknüpfung von BddNode x und<br />

BddNode y mit der boolschen Operation f repräsentiert.<br />

Wenn R und Φ Q nun durch die ROBDDs r und q repräsentiert werden und<br />

ROBDD e die Menge E = {x 1 , ..., x n } beschreibt, dann berechnet<br />

RelProd(e, r, q) = ROBDD (∃x 1 , ..., x n .R∧Φ Q ) .<br />

Jetzt fehlt lediglich die Substitution der Variablen x ′ i durch x i (bzw. umgekehrt<br />

für q bei der Vorgängerberechnung). Im praktischen Einsatz wird dies jedoch<br />

meist durch eine verschränkte Variablenordnung umgangen.<br />

D.h. x ′ 1 ≺ x 1 ≺ x ′ 2 ≺ x 2 ≺ ... ≺ x ′ n ≺ x n , somit müssen im Algorithmus<br />

lediglich angepasste Indizes verwendet werden (z.B. i ↦→ 2i + 1 um alle x ′ i zu<br />

adressieren).<br />

Durch die effizienten BDD–Algorithmen existiert damit eine gute Möglichkeit<br />

zur Berechnung der Vorgänger- und Nachfolgermengen. Diese Mengen werden<br />

bei der Auswertung des µ–Kalküls benötigt, dessen Semantik folgendermaßen<br />

definiert ist:<br />

Zu einer Kripke-Struktur K und einer Formel ϕ ∈L µ definiert man:<br />

– x K := {s ∈S|x ∈L(s)}<br />

– ¬ϕ K := S\ϕ K<br />

– ϕ ∧ ψ K := ϕ K ∩ ψ K<br />

– ϕ ∨ ψ K := ϕ K ∪ ψ K<br />

– ♦ϕ K := pre R ∃ (ϕ K) und □ϕ K := pre R ∀ (ϕ K)<br />

– ← ♦ ϕ K := suc R ∃ (ϕ K) und ← □ϕ K := suc R ∀ (ϕ K)<br />

– µx.ϕ K und νx.ϕ K sind kleinster und größter Fixpunkt<br />

x K bezeichnet die Menge der Zustände, welche ein x in der Labelmenge haben;<br />

d.h. x ist in diesem Zustand wahr. Die Negation einer µ–Kalkülformel wird<br />

ausgewertet, indem aus der gesamten Zustandsmenge diejenigen entfernt werden,<br />

in denen die Formel gilt. Die Und- bzw. Oder-Verknüpfungen werden durch<br />

Schnittmengen respektive Vereinigungen der Teilformelmengen gebildet.<br />

← ♦ ϕ K ist definiert als die Menge der existenziellen Vorgänger der Zustände,<br />

in denen ϕ gilt. Auf ein temporales Zustandssystem ausgelegt bedeuted dies, dass<br />

das die Menge der Zustände ist, welche unmittelbar in einen Zustand gelangen<br />

können, in welchem ϕ erfüllt ist. □ϕ K , ← ♦ ϕ K , ← □ϕ K verhalten sich analog.<br />

Die eigentliche Stärke erlangt das µ–Kalkül erst durch die Fixpunktoperatoren.<br />

Ein Fixpunkt wird im mathematischen Sinn durch die Eigenschaft<br />

f(x) =x<br />

definiert. Bei der Fixpunktberechnung im µ–Kalkül handelt es sich bei x allerdings<br />

meist um eine Zustandsmenge. Kleinster und größter Fixpunkt bezeichnen

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