08.12.2012 Aufrufe

Dokumentation PID, PND, Forschung an Embryonen - 3., erweiterte ...

Dokumentation PID, PND, Forschung an Embryonen - 3., erweiterte ...

Dokumentation PID, PND, Forschung an Embryonen - 3., erweiterte ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

die richtigen sind, geteilt. Schröder steht<br />

für einen eher wirtschaftsfreundlichen,<br />

„modernen“ Kurs; er wird sich kaum eine<br />

Ministerin ausgesucht haben, die eine<br />

völlig <strong>an</strong>dere Linie vertritt. Schaich-<br />

Walchs Position ist schwer zu bestimmen.<br />

Sie hat sich in letzter Zeit zum Beispiel<br />

für eine Überprüfung des Leistungskatalogs<br />

der GKV ausgesprochen<br />

wie auch für Alternativen zur jetzigen<br />

Budgetpolitik. Ihr jüngster Vorschlag<br />

Heft 4, 26. J<strong>an</strong>uar 2001<br />

Gentechnik<br />

Die Karten in der Gesundheitspolitik<br />

werden neu gemischt. Das<br />

betrifft auch die Gentechnik. Die<br />

Parlamentarische Staatssekretärin im<br />

Bundesgesundheitsministerium, Gudrun<br />

Schaich-Walch (SPD), kündigte bereits<br />

<strong>an</strong>, dass es keine übereilten gesetzlichen<br />

Neuregelungen geben werde,<br />

damit wohl auch kein neues Fortpfl<strong>an</strong>zungsmedizingesetz<br />

in dieser Legislaturperiode.<br />

Bisher hatte Ex-Gesundheitsministerin<br />

Andrea Fischer als<br />

„Bremse“ in Sachen Gentechnik gegolten.<br />

Ihr Eckpunktepapier sah vor,<br />

Präimpl<strong>an</strong>tationsdiagnostik und das<br />

Klonen von menschlichen <strong>Embryonen</strong><br />

zu verbieten. Wenn es nun bei dem aus<br />

dem Jahr 1990 stammenden <strong>Embryonen</strong>schutzgesetz<br />

bleibt, wird auch der<br />

Import und damit die <strong>Forschung</strong> <strong>an</strong> embryonalen<br />

Stammzellen in Deutschl<strong>an</strong>d<br />

erlaubt bleiben.<br />

Diskussion im EU-Parlament<br />

„Das erste geklonte Baby wird früher<br />

zur Welt kommen, als dem ersten Parkinson-Patienten<br />

durch embryonale<br />

Stammzellen wirksam geholfen wird“,<br />

meint Dr. med. Peter Liese (CDU),<br />

Mitglied des Europäischen Parlaments,<br />

<strong>an</strong>gesichts dieser Entwicklung. „Wir<br />

D O K U M E N T A T I O N<br />

zielte darauf ab, den Ärzten mehr Zeit<br />

einzuräumen, ein überzogenes Arzneimittel-Jahresbudget<br />

auszugleichen. Vieles<br />

traf in ihrer Fraktion keinesfalls<br />

auf Zustimmung. Dort stehen Klaus<br />

Kirschner, der Vorsitzende des Bewertungsausschusses<br />

für Gesundheit, und<br />

Regina Schmidt-Zabel, die neue gesundheitspolitische<br />

Sprecherin, eher für<br />

eine traditionelle Haltung. Und was ist<br />

von Ulla Schmidt zu erwarten? Da sie<br />

Der Zweck heiligt die Mittel<br />

müssen die Ch<strong>an</strong>cen der Gentechnik<br />

nutzen, aber die Menschenwürde muss<br />

das oberste Prinzip sein.“ Am 16. J<strong>an</strong>uar<br />

hat im Europäischen Parlament der<br />

Ausschuss „Hum<strong>an</strong>genetik und die <strong>an</strong>deren<br />

neuen Technologien in der modernen<br />

Medizin“ seine Arbeit aufgenommen.<br />

36 Mitglieder aus allen politischen<br />

Fraktionen werden sich ein Jahr<br />

l<strong>an</strong>g mit den Möglichkeiten und Gefahren<br />

der DNA-Analyse, der Präimpl<strong>an</strong>tationsdiagnostik<br />

sowie mit den Fragen<br />

des Klonens von menschlichen <strong>Embryonen</strong><br />

und der Patentierung von biotechnologischen<br />

Erfindungen beschäftigen.<br />

Das Europäische Parlament lehnt<br />

das Klonen von Menschen grundsätzlich<br />

ab. Liese befürchtet dennoch bald<br />

einen Dammbruch in Europa. Der<br />

Grund: Die britische Regierung will<br />

das Herstellen von menschlichen<br />

<strong>Embryonen</strong> durch die gleiche Methode<br />

erlauben, die zum geklonten Schaf<br />

Dolly führte. Am 20. Dezember 2000<br />

hat sie dafür die Unterstützung des<br />

Unterhauses (jedoch nicht des Oberhauses)<br />

bekommen. Die Methode sei<br />

notwendig, um Patienten mit Erkr<strong>an</strong>kungen<br />

wie Parkinson oder Diabetes<br />

zu helfen, argumentieren die Befürworter<br />

des therapeutischen Klonens.<br />

Indes hofft Liese auf den entschiede-<br />

keine gesundheitspolitische Erfahrung<br />

besitzt, weiß m<strong>an</strong> über ihre Absichten<br />

noch nicht viel. Schröder hat jedoch im<br />

Gespräch mit Hoppe und Richter-<br />

Reichhelm bekräftigt, dass in der nächsten<br />

Legislaturperiode eine Reform der<br />

GKV nach dem Muster der Rentenversicherung<br />

<strong>an</strong>steht. Für diese Thematik<br />

wäre die neue Ministerin, die als ausgewiesene<br />

Rentenexpertin gilt, d<strong>an</strong>n gut<br />

gerüstet. Sabine Rieser<br />

Das Ziel, Gewebe aus embryonalen Stammzellen zu züchten<br />

und Therapien zu entwickeln, lässt ethische Bedenken in den Hintergrund treten.<br />

nen Widerst<strong>an</strong>d von Staats- und Regierungschefs<br />

gegen die britische Initiative.<br />

Geklontes Baby ist nicht weit<br />

Wenn einmal das Ziel, dem Menschen<br />

zu helfen, über den ethischen Bedenken<br />

stünde, sei das Klonen nicht mehr aufzuhalten,<br />

meinen Kritiker. Ein Beispiel<br />

dafür ist Baby Adam in den USA.Adam<br />

wurde durch Präimpl<strong>an</strong>tationsdiagnostik<br />

und In-vitro-Fertilisation so selektiert,<br />

dass er seiner <strong>an</strong> Leukämie erkr<strong>an</strong>kten<br />

Schwester als Zellspender dienen<br />

konnte.<br />

Für die Hoffnung auf Hilfe dürfe<br />

nicht der <strong>Embryonen</strong>schutz geopfert<br />

werden: „Es ist viel einfacher, geklonte<br />

menschliche <strong>Embryonen</strong> in den Uterus<br />

einzupfl<strong>an</strong>zen, als aus menschlichen<br />

embryonalen Stammzellen wirksame<br />

Therapien zu entwickeln“, gibt Liese zu<br />

bedenken. Trotzdem gebe es Alternativen.<br />

Für aussichtsreich hält Liese die<br />

<strong>Forschung</strong> <strong>an</strong> adulten Stammzellen.<br />

Diese könnten beispielsweise aus der<br />

Nabelschnur gewonnen werden, wogegen<br />

sonst der Embryo zerstört würde.<br />

Große deutsche Pharma-Unternehmen<br />

investieren bereits in die adulte Stammzellforschung.<br />

Dr. med. Eva A. Richter<br />

69

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!