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Freies Kurdistan Buch

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die PUK beunruhigt.<br />

Im August schließen sich weitere zwei kleine politische Gruppen der KDP an: „The <strong>Kurdistan</strong><br />

Democratic Union“ und „The Movement of Islamic Fayli-Kurds“.<br />

Eine kleine Gruppe der KSP schließt sich aber währenddessen der PUK an. Dies wird von der<br />

PUK auf einer großen Veranstaltung im Stadion von Sulaimaniya euphorisch gefeiert, was<br />

offensichtlich die Besorgnis der PUK angesichts der Verstärkung der KDP durch den Anschluss<br />

von drei Parteien der <strong>Kurdistan</strong>-Front zeigt.<br />

Wenig früher hat sich die kurdische Sektion der Irakischen Kommunisten Partei (ICP – Region<br />

<strong>Kurdistan</strong>) selbständig gemacht; Ende Juni 1993 ist die „Kommunistische Partei <strong>Kurdistan</strong>s“<br />

(<strong>Kurdistan</strong> Communist Party – KCP) gegründet worden. Sie arbeitet jedoch weiter mit der<br />

Irakischen Kommunistischen Partei (ICP) eng zusammen, obwohl jede Partei ein eigenes<br />

Politbüro bzw. Zentralkomitee und einen eigenen Generalsekretär hat. 1<br />

Im Herbst 1993 (am 6. Oktober) bringt die KDP die sterblichen Überreste ihres Gründers, des<br />

kurdischen legendären Führers Mustafa Barzani, und ihres Führungsmitgliedes Idris Barzani aus<br />

Iranisch-<strong>Kurdistan</strong> (mit Unterstützung und Ehrung der iranischen Regierung und Soldaten bis zur<br />

Grenze) zur letzten Ruhe in ihrer Heimaterde nach Barzan (in der Provinz Arbil) zurück. Die<br />

Prozession, die durch die kurdischen Städte (in der Schutzzone) fährt, zieht nahezu die gesamte<br />

Bevölkerung <strong>Kurdistan</strong>s zur Bekräftigung ihres Respekts an den Weg. Sie stellt zudem eine der<br />

größten Massenversammlungen in der Geschichte der Region, und ein außerordentlicher Anlass<br />

und Ausdruck der Einheit und Solidarität deren Bevölkerung dar. Massoud Barzani schlägt in<br />

seiner Ansprache auf der Trauerveranstaltung offen vor, eine neue Seite enger Zusammenarbeit<br />

und Partnerschaft zwischen der KDP und der PUK aufzuschlagen, in der alle offenen<br />

Differenzen durch Dialog und Konsultation zwischen den Führungen beider Parteien gelöst<br />

werden sollten. Auch Talabani betont die Wichtigkeit, eine langfristige strategische Übereinkunft<br />

zwischen den beiden Parteien zu erzielen. 2<br />

Einen Monat nach dem Zusammenschluss der „Partei der Einheit“ mit der KDP spaltet sich<br />

Mohammad Haji Mahmud – ein Mitglied des Zentralkomitees der KDP bzw. ein ehemaliges<br />

Führungsmitglied der KSP – von der KDP ab, ohne seinen Rücktritt aus der Partei<br />

anzukündigen, und versucht einige Quartiere oder Basen in Arbil und Sulaimaniya zu besetzen<br />

und die KSP mit dem alten Namen wiederzugründen. 3 Die kurdische Regionalregierung wirft<br />

ihm daraufhin vor, das Parteienrecht zu brechen, und ordnet die Schließung der Parteibüros.<br />

1 Internet - http://www.iraqiicp.org (20.02.2003); vgl. auch (ai), 1995, S.9-10.<br />

2 KDP, 1994, S.6.<br />

3 vgl. McDowall, 1997, S.386; die taz vom 23. Dezember 1993.<br />

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