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Freies Kurdistan Buch

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Fazit:<br />

In der Tat kann nur eine gerechte politische Lösung aus Einsicht und Kompromiss aller<br />

Beteiligten und Betroffenen der Region Frieden und dem kurdischen Volk seine legitimen<br />

Rechte – nach der Selbstbestimmung – bringen.<br />

In einem Dialog im Rahmen eines – künftigen – demokratischen Iraks unter der<br />

Schirmherrschaft der UNO bzw. mit ihrer Mitwirkung und durch ihre Garantien, gemäß<br />

Artikel 2 der Resolution 688 (1991) und unter Beachtung der UN-Resolution 1546<br />

(2004), welche für ein demokratisches und föderales System im künftigen Irak plädiert,<br />

kann auch eine dauerhafte und zuverlässige Lösung der kurdischen Frage, z.B. auf der<br />

Basis des Föderalismus, erreicht werden. Ansonsten muss die Lösung der kurdischen<br />

Frage bzw. die Beendigung der chronischen Unterdrückung des kurdischen Volkes im<br />

Irak – getrennt von anderen Fragen der Iraker – mit Rückendeckung der internationalen<br />

Gemeinschaft, d.h. durch die Unabhängigkeit <strong>Kurdistan</strong>s – auch durch ein von der UNO<br />

durchgeführtes Referendum – auf der Basis des Selbstbestimmungsrechts – angestrebt<br />

werden. Dies ist die Realität, weil eine demokratische bzw. gerechte Lösung der<br />

kurdischen Frage im Irak – egal ob es sich um eine territoriale Autonomie oder einen<br />

föderativen Teilstaat oder den eigenen Staat handeln würde – durch Verhandlungen mit<br />

einem nicht demokratischen Regime unmöglich war und ist. Die Regierung in Bagdad<br />

kann nicht lediglich für die Kurden demokratisch sein. Entweder wird sie für alle Bürger<br />

Iraks {Araber (Schiiten sowie Sunniten), Kurden, Turkmenen, Assyrer etc.} demokratisch<br />

werden oder sie wird für alle Iraker diktatorisch. Das frühere irakische Baath-Regime war<br />

für alle Iraker (die noch unter seiner Kontrolle waren) despotisch. Von Föderalismus und<br />

anderen demokratischen staatlichen Formen unter solchem totalitären – oder ähnlichen –<br />

Regime kann überhaupt nicht die Rede sein. Auch wenn ein Abkommen darüber<br />

unterzeichnet und veröffentlicht wird, wird es wie immer nie verwirklicht werden, oder es<br />

wird als Deckmantel für weitere Repressalien – wie in der Periode 1975-1990 –<br />

ausgenutzt bzw. missbraucht werden.<br />

Nur wenn sich eine demokratisch gewählte Regierung in Bagdad ernsthaft für die<br />

Durchsetzung der Gleichberechtigung beider Völker (des kurdischen Volkes mit dem<br />

arabischen Volk) und für die Gerechtigkeit im ganzen Irak, d.h. zur Sicherung legetimer<br />

Rechte aller nationalen und religiösen Minderheiten, einsetzt, könnte die kurdische Frage<br />

friedlich beigelegt werden.<br />

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