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Freies Kurdistan Buch

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damaligen Herrschers des Iran bzw. der damaligen Regierung der USA. Dazu kommt die<br />

opportunistische Handlung der damaligen UdSSR, die den Irak in die sowjetische<br />

Militärstrategie einbezog bzw. fast integrierte. 1 Die externen Faktoren haben wiederum – wie im<br />

Jahre 1923 hinsichtlich eines unabhängigen kurdischen Staats und im Jahre 1947 bezüglich der<br />

kurdischen Republik in Iranisch-<strong>Kurdistan</strong> – der kurdischen Revolution in Irakisch-<strong>Kurdistan</strong><br />

den vernichtenden Schlag versetzt.<br />

Mit dem Abkommen von Algier werden die Feindseligkeiten zwischen Irak und Iran und die<br />

kurdische Widerstandsbewegung in Irakisch-<strong>Kurdistan</strong> vorübergehend beendet, aber keine der<br />

beiden wesentlichen Fragen – der Grenzstreit zwischen den beiden Ländern und die kurdische<br />

Frage im Irak – wird dadurch richtig gelöst. Im Gegenteil: Sie werden viel komplizierter als<br />

vorher.<br />

Der Rückschlag von 1975 ist sicher ein weiteres tragisches Kapitel in der an Tragödien reichen<br />

Geschichte des kurdischen Volkes. Die Kurden werden wieder einmal betrogen und verraten. Sie<br />

sind erneut wegen Interessen verschiedener regionaler und internationaler Mächte ans Messer<br />

geliefert worden. 2<br />

Die Septemberrevolution (1961–1975) unter dem charismatischen Kurdenführer Mustafa<br />

Barzani, ist aber in der Tat die bislang wichtigste und längste Erhebung in der modernen<br />

Geschichte der Kurden gewesen. Zwar endet sie abrupt und schmerzhaft; doch hat sie<br />

essentiellen Anteil an der Entwicklung des kurdischen Nationalbewusstseins und am<br />

Wiederaufleben der kurdischen Nationalbewegung, nicht nur in Irakisch-<strong>Kurdistan</strong>, sondern auch<br />

in den anderen Teilen <strong>Kurdistan</strong>s. Und das Abkommen vom März 1970, in dem die irakische<br />

Regierung die Existenz und die nationalen Rechte des kurdischen Volkes auf der Basis der<br />

Autonomie gesetzlich anerkennt, ist eine ihrer größten Errungenschaften. Dazu schreiben<br />

Furubjelke und Sheikhmous:<br />

„Between 1946 and 1975, however, a single political party, the <strong>Kurdistan</strong> Democratic<br />

Party of Iraq, and a single political figure, Mulla Mustafa Barzani, acted as the symbol<br />

and the driving force in the mobilisation of the masses of Iraqi <strong>Kurdistan</strong> in the<br />

nationalist struggle. [...] The <strong>Kurdistan</strong> Democratic Party succeeded in developing the<br />

movement into a genuinely nationalist phenomenon, representing the majority of the<br />

people of Iraqi <strong>Kurdistan</strong> and gaining their loyalty and support. It also achieved a<br />

historical Document recognising the Kurdish rights to self-government in the agreement<br />

1 Vgl. I. Sharif, 1991, S.166-68.<br />

2 Schlumberger, 1980, S.114.<br />

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