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Freies Kurdistan Buch

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Zweites Kapitel<br />

Die Eintracht der politischen Parteien und der Volksaufstand in Irakisch-<br />

<strong>Kurdistan</strong><br />

1. Die Einigung der kurdischen Widerstandsbewegung im Rahmen der „<strong>Kurdistan</strong>-Front“<br />

(1988 – 1990)<br />

Nach einem Jahrzehnt einer unheilvollen Zwietracht bzw. eines erbitterten Bruderkriegs und<br />

unmittelbar nach dem ersten Einsatz der chemischen Waffen durch das Baath-Regime in<br />

<strong>Kurdistan</strong> wird die Gründung eines Bündnisses zwischen allen politischen Parteien bzw.<br />

Organisationen der kurdischen Widerstandsbewegung in Irakisch-<strong>Kurdistan</strong> mit dem Namen<br />

„<strong>Kurdistan</strong>-Front“ in Erwägung gezogen. In einem Telegramm an die Vorsitzenden aller<br />

kurdischen Parteien der Widerstandsbewegung in Irakisch-<strong>Kurdistan</strong> (KDP, KSP, PASOK und<br />

KPDP) schlägt Jalal Talabani (Generalsekretär der PUK) am 22. April 1987 vor, dass sich die<br />

Vertreter dieser Parteien und ein Vertreter der ICP in den „befreiten Gebieten <strong>Kurdistan</strong>s“ treffen<br />

und mit den Beratungen beginnen, um die Satzung der „<strong>Kurdistan</strong>-Front“ aufzustellen. Die<br />

Betreffenden nehmen den Vorschlag sofort an. 1<br />

Gleich danach beginnen sie mit den<br />

Konsultationen über die Gründung der gemeinsamen bzw. einheitlichen politischen „Front“ als<br />

eine allgemeine Dachorganisation für alle Widerstandsparteien in Irakisch-<strong>Kurdistan</strong>, um den<br />

Kampf des kurdischen Volkes koordinieren und verstärken zu können. Am 18. Juli 1987 treffen<br />

sich zum ersten Mal die Vertreter der Führungen aller obengenannten Organisationen bzw.<br />

Parteien im Hauptquartier der KDP und sie beschließen die Gründung der „<strong>Kurdistan</strong>-Front“.<br />

Am 30. Juli veröffentlichen sie dann den Beschluss und präzisieren die Ziele der „Front“ in einer<br />

gemeinsamen Erklärung.<br />

Die Zusammenkünfte und Beratungen dauern vom September 1987 bis Mai 1988. Anfang Mai<br />

1988 – nach der Durchführung der dritten Anfal-Operation und erst nachdem die Existenz der<br />

Kurden und <strong>Kurdistan</strong>s im Irak in ernsthafter Gefahr steht – beginnt die Gründungsversammlung<br />

der angestrebten gemeinsamen Front in der Region von Khwakurk, und die Gründung der<br />

„<strong>Kurdistan</strong>-Front“ wird dann zwischen sechs relevanten politischen Parteien in Irakisch-<br />

<strong>Kurdistan</strong> (KDP, PUK, KSP, PASOK, KPDP und ICP – Sektion <strong>Kurdistan</strong>) in einem<br />

gemeinsamen Kommuniqué am 6. Juni bekannt gegeben. 2<br />

1 Mustafa, 1988, S.87-94; vgl. auch „Rébazi Niwé“, Nr. 5 vom Mai 1987.<br />

2 Mustafa, 1988, S.32-38, vgl. auch Rasull, 1994, 445-446; Hariri, 1995, S.28.<br />

Im Herbst 1990 schließen sich auch „The Demokratic Assyrish Movement“ (DAM) und „Parti Zeh’metkéşani<br />

Kurdıstan„ (The Toilers’ Party of <strong>Kurdistan</strong> - TPK) der Front an, Furubjelke and Sheikhmous, 1991, S.13.<br />

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