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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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Akkreditierung und Qualitätssicherung <strong>an</strong> <strong>Musikhochschulen</strong> 101<br />

als dies Universitäten tun, die gerne auch Eigenentwicklungen<br />

einsetzen. 24 Innerhalb <strong>der</strong> Universitäten steht die Möglichkeit zur<br />

Anwendung selbst entwickelter und maßgeschnei<strong>der</strong>ter Verfahren vor<br />

allem den Sozialwissenschaften zu Gebote, da diese auf Grund ihrer<br />

fachlichen Ausrichtung über die notwendige Infrastruktur und<br />

entsprechende Expertise verfügen. Am ungünstigsten sieht es<br />

diesbezüglich in den Geisteswissenschaften aus, und es k<strong>an</strong>n davon<br />

ausgeg<strong>an</strong>gen werden, dass im Vergleich zu diesen die Künste noch<br />

schlechter abschneiden.<br />

Zwar haben die einzelnen Hochschulen und Hochschularten ein<br />

weitgehen<strong>des</strong> Mitspracherecht bei <strong>der</strong> Entscheidung über die Parameter,<br />

die für eine Qualitätsbeurteilung her<strong>an</strong>gezogen werden, schaut m<strong>an</strong> sich<br />

aber die Liste <strong>der</strong> grundsätzlich verfügbaren Leistungsindikatoren <strong>an</strong>, so<br />

wird schnell klar, dass die meisten für eine Anwendung <strong>an</strong><br />

Kunsthochschulen wenig geeignet sind. Dass Drittmitteleinwerbungen,<br />

Zahl <strong>der</strong> Patente, Publikationen und Promotionen keine für die<br />

Kunsthochschulen geeignete Indikatoren sind, leuchtet selbst den<br />

meisten politischen Entscheidungsträgern unmittelbar ein. Schwieriger<br />

wird es schon davon zu überzeugen, dass auch Zahlen zum<br />

Absolventenverbleib und zum Anteil <strong>der</strong> Studierenden in <strong>der</strong><br />

Regelstudienzeit im Falle von künstlerischen Studiengängen <strong>an</strong><strong>der</strong>s zu<br />

bewerten sind als bei Studiengängen, die auf klar konturierte Berufsbil<strong>der</strong><br />

und einen strukturierten und regulierten Arbeitsmarkt ausgerichtet sind.<br />

Für Bildungs<strong>an</strong>gebote, die auf eine berufliche Tätigkeit als Künstler<br />

zielen, taugen die üblichen Kriterien schon allein <strong>des</strong>halb nicht, weil die<br />

kreative Offenheit gegenüber <strong>der</strong> Festlegung auf Richtwerte und<br />

normierte Erwartungen per se ein allem <strong>an</strong><strong>der</strong>en übergeordnetes<br />

Qualitätsmerkmal ist.<br />

Während Peer Review und Selbstbericht zentrale Elemente eines zur<br />

Akkreditierung führenden Verfahrens sind, spielen <strong>an</strong><strong>der</strong>e Methoden und<br />

Instrumente <strong>des</strong> Qualitätsm<strong>an</strong>agement im Rahmen <strong>der</strong> Akkreditierung<br />

von <strong>Musikhochschulen</strong> eine allenfalls nachgeordnete Rolle. So werden<br />

24 Wegweiser 2010 Qualitätssicherung <strong>an</strong> Hochschulen - Projekt Qualitätsm<strong>an</strong>agement -<br />

Beiträge zur Hochschulpolitik 8/2010 (hrsg. von <strong>der</strong> Hochschulrektorenkonferenz). Bonn<br />

2010, S.11

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