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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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30 Die Positionierung <strong>der</strong> RKM in Bildung und Kultur<br />

• Künstlerische Entwicklungsvorhaben müssen Forschung und<br />

künstlerische Praxis mit ein<strong>an</strong><strong>der</strong> verbinden. Die Beschreibung nach<br />

philologischen Methoden etwa in <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong><br />

Musikwissenschaften reicht nicht aus, wie umgekehrt auch die<br />

Aufführung eines Werks ohne eine reflektierende Stellungnahme<br />

nicht den Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht.<br />

Von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung für die Definition <strong>der</strong> künstlerischen<br />

Forschung ist die mit <strong>der</strong> künstlerischen Praxis verbundene Absicht: dient<br />

die Aufführung eines Werkes einem ästhetischen Erleben o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Be<strong>an</strong>twortung einer wissenschaftlichen Frage? Unzweifelhaft können<br />

beide Absichten zusammentreffen, doch sollte m<strong>an</strong> im Regelfall die<br />

Intentionen eindeutig unterscheiden können, um auch die ‚richtigen’<br />

Fragen <strong>an</strong>schließen zu können. Interpretation vermehrt das Wissen über<br />

die Musik, aber sie muss auch in ihrer interpretatorischen Begründung<br />

dokumentiert werden.<br />

Künstlerische Entwicklungsvorhaben bzw. künstlerische Forschung haben<br />

in den letzten Jahren im europäischen und nordamerik<strong>an</strong>ischen Raum<br />

außerordentlich <strong>an</strong> Bedeutung gewonnen. In Deutschl<strong>an</strong>d hat m<strong>an</strong> es<br />

g<strong>an</strong>z offensichtlich versäumt, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten.<br />

Die deutschen <strong>Musikhochschulen</strong> wollen <strong>des</strong>halb alle Anstrengungen<br />

unternehmen, um diesen Rückst<strong>an</strong>d in den nächsten Jahren wett zu<br />

machen. Dabei setzen sie sehr auf die Unterstützung durch staatliche und<br />

private För<strong>der</strong>institutionen.<br />

4. Bologna-Prozess und neue Studienstruktur<br />

Ein wesentlicher Beweggrund für die Einführung von Bachelor- und<br />

Mastergraden <strong>an</strong> <strong>Musikhochschulen</strong> war die europaweit gültige<br />

Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Studienabschlüsse und Studienleistungen sowie die<br />

damit verknüpfte Mobilität <strong>der</strong> Studierenden innerhalb <strong>des</strong> Bologna-<br />

Raums. Die Bologna-Reform baute jedoch auf die Anfor<strong>der</strong>ungen und<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> wissenschaftlichen Universitäten auf und ließ sich aus<br />

diesem Grund nicht ohne Weiteres auf den Bereich <strong>der</strong> künstlerischen<br />

Ausbildung übertragen, denn bek<strong>an</strong>ntlich weisen die <strong>Musikhochschulen</strong><br />

wesentliche Eigenheiten auf. Die Rektorenkonferenz <strong>der</strong> deutschen<br />

<strong>Musikhochschulen</strong> in <strong>der</strong> HRK hat <strong>des</strong>halb erst nach einem mehrjährigen

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