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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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138 Internationale Beziehungen<br />

Das Hochschulprofil von 1999 – Umbau, Konzentration und<br />

Konsolidierung<br />

Bis zur Hochschulreform von 1999 endete das Musikstudium jeweils in<br />

<strong>der</strong> Regel nach 4-5 Jahren mit einem ‚Lehrdiplom’, einem Abschluss in<br />

Instrumental-/Vokalpädagogik, <strong>an</strong> welches sich für die ‚guten’<br />

Instrumentalisten nach 2-3 Jahren ein Konzertdiplom und/o<strong>der</strong><br />

Solistendiplom <strong>an</strong>schloss. 51<br />

Mit dem Profil <strong>der</strong> <strong>Musikhochschulen</strong> vom 10. Juni 1999 kam es zu einem<br />

Paradigmen-Wechsel: Nun wurde das Studium in ein 2-3-jähriges<br />

Grundstudium (tronc commun) und ein 2-3jähriges Hauptstudium<br />

(Spezialisierung) unterteilt, letzteres mit verschiedenen<br />

Studienrichtungen: Musikpädagogik, Interpretation/Perform<strong>an</strong>ce,<br />

Schul- und Kirchenmusik, Direktion, Spezialstudien. Die gleichzeitige<br />

Fixierung einer Höchst-Studiendauer von sieben Jahren erlaubte im<br />

Prinzip das Erl<strong>an</strong>gen von maximal drei Diplomen.<br />

In <strong>der</strong> Praxis führte diese Reform zu einer effizienteren und qualitativ<br />

höher stehenden Ausbildung, da <strong>der</strong> bis dahin zwingende Weg über die<br />

Pädagogik wegfiel – was darüber hinaus zu einer deutlich größeren<br />

Attraktivität <strong>der</strong> pädagogischen Ausbildungen und entsprechend besser<br />

qualifizierten und höher motivierten Studierenden führte.<br />

Mit dem Hochschulprofil än<strong>der</strong>ten sich allerdings auch die gesetzlichen<br />

Grundlagen: Die Unterstellung unter das Fachhochschulgesetz <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong> löste in Musikkreisen nicht unbedingt große Begeisterung aus.<br />

Aufgrund zahlreicher für die Künste nicht <strong>an</strong>wendbarer Bedingungen<br />

ergab sich ein fortlaufen<strong>der</strong> Rechtfertigungsdruck – „in <strong>der</strong> Musik ist es<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>s“ -, was Energien absorbierte und Konflikte mit Verwaltung und<br />

Politik zum Tagesgeschäft werden ließ. Dass die Unterstellung unter das<br />

Fachhochschulgesetz auf internationalem Parkett nicht ohne Weiteres<br />

verst<strong>an</strong>den wurde, erleichterte die Situation auch nicht.<br />

In <strong>der</strong> Praxis haben die <strong>Musikhochschulen</strong> in <strong>der</strong> Regel – mit<br />

Unterschieden – eine recht große Autonomie innerhalb <strong>des</strong><br />

Fachhochschulsystems bewahren können. Die Ausnahmestellung <strong>der</strong><br />

51 Siehe auch “Bericht zur Einführung <strong>der</strong> Bachelor- und Masterstudiengänge <strong>an</strong> Schweizer<br />

<strong>Musikhochschulen</strong>, Bericht einer vom BBT eingesetzten Arbeitsgruppe (Redaktion: Sus<strong>an</strong>ne<br />

Genner), Bern, BBT, 20. Juni 2006“

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