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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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Der dritte Studienzyklus <strong>an</strong> <strong>Musikhochschulen</strong> 95<br />

Auf Grundlage <strong>der</strong> sogen<strong>an</strong>nten Dublin-Deskriptoren für den ersten und<br />

zweiten Zyklus und <strong>der</strong>en Erweiterung um den dritten Zyklus entwickelte<br />

die o.g. Arbeitsgruppe Kriterien und Formulierungen, um diese<br />

Deskriptoren mit den Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> höheren Musikausbildung zu<br />

harmonisieren; dabei orientierte m<strong>an</strong> sich – vereinfacht dargestellt – <strong>an</strong><br />

dem Schema<br />

• erster Zyklus (BA): Aneignung von Wissen und Fähigkeiten,<br />

• zweiter Zyklus (MA): <strong>der</strong>en Anwendung auf ein bestimmtes<br />

Spezialgebiet,<br />

• dritter Zyklus: Produktion/Erweiterung von Wissen und Fähigkeiten<br />

auf einem Gebiet<br />

und beschrieb auch für den dritten Zyklus Qualifikationsvoraussetzungen,<br />

gemeinsame Merkmale <strong>der</strong> Curricula und Lernmethoden sowie<br />

praktische, theoretische und allgemeine Lernergebnisse. Grundlage bildet<br />

hier wie in jeglicher Forschung <strong>der</strong> ‚Dreischritt’ Frage - Untersuchung -<br />

Dokumentation, also das Aufstellen <strong>der</strong> Forschungshypothese, die<br />

eigentliche Analyse und die Formulierung <strong>der</strong> Ergebnisse.<br />

Im Jahre 2006 beg<strong>an</strong>n – als Pilotprojekt von <strong>der</strong> EU (ERASMUS-<br />

Programm) unterstützt – unter dem Titel DoCuMa (Doctoral Curriculum in<br />

Musical Arts) ein Verbund von acht renommierten Universitäten und<br />

<strong>Musikhochschulen</strong> aus Engl<strong>an</strong>d, Belgien und den Nie<strong>der</strong>l<strong>an</strong>den (London,<br />

Oxford, Leuven, Amsterdam, Leiden) mit einem neu entwickelten<br />

Promotionslehrpl<strong>an</strong> Graduierte aufzunehmen; dieses interess<strong>an</strong>te<br />

Studienprogramm mit seiner Verbindung von wissenschaftlicher und<br />

künstlerische Kompetenz wird nach Auslaufen <strong>der</strong> Startphase seit 2008<br />

unter dem Namen DocArtes und unter Fe<strong>der</strong>führung <strong>des</strong> Orpheus-<br />

Instituts in Gent fortgeführt.<br />

Noch nicht endgültig be<strong>an</strong>twortet ist dabei allerdings die Frage nach <strong>der</strong><br />

Relev<strong>an</strong>z dieses Studien<strong>an</strong>gebots für den Arbeitsmarkt: Aus <strong>an</strong>gelsächsischen<br />

Län<strong>der</strong>n wird berichtet, dass Absolventen eines künstlerischwissenschaftlichen<br />

Studieng<strong>an</strong>ges höhere Ch<strong>an</strong>cen auf eine berufliche<br />

Karriere haben als rein künstlerisch ausgebildete, was <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong><br />

schlechten gesellschaftlichen Stellung und wirtschaftlichen Lage von<br />

Künstlern in diesen Län<strong>der</strong>n nicht Wun<strong>der</strong> nimmt. Bezogen auf<br />

Deutschl<strong>an</strong>d wird abzuwarten sein, ob das Profil eines herausragenden

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