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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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Akkreditierung und Qualitätssicherung <strong>an</strong> <strong>Musikhochschulen</strong> 109<br />

Unabhängig davon lassen die Erfahrungen aus den bisher absolvierten<br />

Verfahren aber auch erkennen, dass nach wie vor ein erheblicher<br />

Nachbesserungsbedarf sowohl in Bezug auf eine Optimierung <strong>der</strong><br />

geltenden Regelungen als auch auf die konkrete Abwicklung <strong>der</strong><br />

Verfahrensabläufe besteht. Die große Zahl <strong>der</strong> in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

nach wie vor ungelösten Fragen lässt m<strong>an</strong>ch einem die Abkehr vom<br />

eingeschlagenen Weg als verlockende Alternative erscheinen. Inzwischen<br />

gibt es tatsächlich vereinzelte Tendenzen zum Rückbau <strong>der</strong> durch den<br />

Bolognaprozess erreichten QM-Strukturen in Alli<strong>an</strong>z zwischen<br />

Bolognaskeptikern aus den Hochschulen und den Ministerien, wobei<br />

öffentlich beide Seiten gerne mit den negativen Erfahrungen aus den<br />

erlebten und erlittenen Akkreditierungsverfahren argumentieren. Zu<br />

bedenken ist dabei, dass die Wie<strong>der</strong>entdeckung <strong>der</strong> Liebe m<strong>an</strong>cher<br />

politischer Entscheidungsträger zum alten staatlichen Genehmigungsverfahren<br />

nicht unwesentlich durch die für sie neue Erfahrung beflügelt<br />

wird, dass sich Auflagen zur Herstellung <strong>der</strong> Akkreditierungsfähigkeit von<br />

Studiengängen auch als For<strong>der</strong>ung <strong>an</strong> den Fin<strong>an</strong>zminister richten<br />

können.<br />

Eines scheint klar: Akkreditierung k<strong>an</strong>n nur unter <strong>der</strong> Bedingung zum<br />

Tr<strong>an</strong>smissionsriemen <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung werden, dass formale<br />

Aspekte bei <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Studiengänge nicht über Gebühr in den<br />

Vor<strong>der</strong>grund rücken. Um dies zu vermeiden, bedarf es nicht allein einer<br />

Weiterentwicklung, Entbürokratisierung und Deregulierung <strong>der</strong><br />

Verfahrensvorschriften, son<strong>der</strong>n auch einer Verän<strong>der</strong>ung <strong>des</strong><br />

Bewusstseins, mit dem sich viele Beteiligte auf die Prozesse einlassen. Es<br />

gilt daher zunächst einmal, das Verständnis für den Sinn <strong>des</strong><br />

Unternehmens Akkreditierung weiter zu vertiefen sowie Follow-ups so zu<br />

gestalten, dass die Betroffenen tatsächlich Gewinnerfahrungen zu<br />

machen in <strong>der</strong> Lage sind. Beson<strong>der</strong>s wichtig erscheint es dabei zu<br />

beherzigen, dass Akkreditierung und Qualitätsm<strong>an</strong>agement niemals<br />

losgelöst vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> gesehen werden dürfen.<br />

G<strong>an</strong>z oben auf <strong>der</strong> Tagesordnung sollte aber auch die Diskussion <strong>der</strong><br />

Frage bleiben, was Qualität in <strong>der</strong> Kunst ist und wie <strong>der</strong>en Nachweis<br />

erfolgt. Es würde dem Wesen <strong>der</strong> Kunst wi<strong>der</strong>sprechen, auf die Findung<br />

endgültiger Antworten zu hoffen o<strong>der</strong> zu zielen. QM k<strong>an</strong>n aber durchaus

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