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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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94 Studien<strong>an</strong>gelegenheiten<br />

3. Künstlerisch-wissenschaftlicher / wissenschaftlichkünstlerischer<br />

dritter Studienzyklus<br />

Ausgehend von <strong>der</strong> Tatsache, dass ein hochqualifizierter Musiker – in<br />

einem erweiterten Sinne – eine forschende Persönlichkeiten darstellt,<br />

indem er tiefes Verständnis und neueste Erkenntnisse in seinem<br />

künstlerischen Fach zu erl<strong>an</strong>gen sucht, dass demnach Forschung nicht<br />

erst in eine musikalische Umgebung impl<strong>an</strong>tiert werden muss, son<strong>der</strong>n<br />

bereits <strong>der</strong>en imm<strong>an</strong>enter Best<strong>an</strong>dteil ist, fällt nun auch in Deutschl<strong>an</strong>d<br />

<strong>der</strong> Blick auf einen dritten Weg zwischen theoretischer Forschung und<br />

künstlerischer Praxis. Dieser Weg wird u.a. in den USA, in Engl<strong>an</strong>d und<br />

Sk<strong>an</strong>dinavien bereits seit Längerem beschritten und hat eine Klientel zur<br />

Zielgruppe, die im künstlerischen und im wissenschaftlichen Bereich<br />

zugleich zu herausragenden Leistungen fähig ist. Als Bindeglied zwischen<br />

den beschriebenen Polen, m<strong>an</strong> mag es als forschende Kunst o<strong>der</strong> als<br />

künstlerische Forschung bezeichnen, wird hier die Möglichkeit zu einer<br />

stärker praxisorientierten Forschung eröffnet, <strong>der</strong>en beson<strong>der</strong>es<br />

Kennzeichen <strong>der</strong> fruchtbare Diskurs zwischen lebendiger Kunstausübung<br />

und <strong>der</strong>en wissenschaftlicher Reflexion ist. Der hier beschriebene Artistic<br />

Research steht insofern auf einer Ebene mit wissenschaftlicher Forschung<br />

und künstlerischen Entwicklungsvorhaben, als die letztgen<strong>an</strong>nten in den<br />

Hochschulgesetzgebungen <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong> als parallel und<br />

gleichwertig ver<strong>an</strong>kert sind.<br />

In Folge <strong>der</strong> vollwertigen Einglie<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> dritten Studienzyklus in den<br />

Bologna-Prozess (Bologna-Nachfolgekonferenz in Bergen) ist es<br />

notwendig, sich über die Zug<strong>an</strong>gs-, Ausbildungs- und Abschlusskriterien<br />

zumin<strong>des</strong>t europaweit zu verständigen, und so wurde seitens <strong>des</strong> AEC-<br />

Netzwerks ‚Polifonia’ eine Arbeitsgruppe zum dritten Zyklus eingesetzt,<br />

die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die bisherige Praxis in den<br />

verschiedenen Europäischen Staaten zu untersuchen und in <strong>der</strong> Folge<br />

gemeinsame St<strong>an</strong>dards zu beschreiben, ohne freilich nationale<br />

Beson<strong>der</strong>heiten nivellieren zu wollen. Festgestellt wurde dabei eine große<br />

B<strong>an</strong>dbreite hinsichtlich <strong>der</strong> Studieng<strong>an</strong>gs- und Abschlussbezeichnungen<br />

(PhD, DMus, ArtD), hinsichtlich <strong>des</strong> Zulassungsverfahrens, <strong>der</strong><br />

Studiendauer sowie insbeson<strong>der</strong>e <strong>des</strong> Curriculum<strong>des</strong>igns und <strong>des</strong><br />

Betreuungsmodus.

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