Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

Der dritte Studienzyklus an Musikhochschulen 89
Zu dieser Gleichwertigkeit gehört im Rahmen des Bologna-Prozesses
eindeutig die Berechtigung und Verpflichtung, hervorragende
Absolventinnen und Absolventen im Rahmen des sogenannten dritten
Zyklus weiter zu qualifizieren und zum Erwerb eines dritten
Hochschulgrades zu führen, der allerdings aus künstlerischer Sicht nicht
zwangsläufig mit dem Titel eines Dr. oder PhD verbunden sein muss.
Im Folgenden soll versucht werden, die Optionen, die den Musikhochschulen
zur Ausgestaltung dieses dritten Zyklus in der früheren
Diplomwelt offen standen (das an einer Universität wie an einer
Kunsthochschule erworbene Diplom ist ja dem Master gleichzusetzen),
nämlich den rein wissenschaftlichen und den rein künstlerischen
Abschluss, ebenso zu beleuchten wie in Deutschland vergleichsweise
neue (in angloamerikanischen und skandinavischen Ländern etwa schon
länger existierende) künstlerisch-wissenschaftliche Studien- und
Abschlussformen. Grundlage der Ausführungen bilden die einschlägigen
Passagen aus:
• den Ländergemeinsamen Strukturvorgaben von 2003 (Fassung von
2010),
• dem „Berlin Communiqué“ der europäischen Bildungsminister zur
Promotion (2003),
• der „Gemeinsamen Erklärung“ von HRK, ÖRK und CRUS (D, Ö, CH)
zur Zukunft der Promotion von 2004,
• dem Qualifikationsrahmen für Deutsche Hochschulabschlüsse (KMK-
Beschluss 2005),
• dem „Bergen-Comminiqué“ der Kultusminister der Bologna-Staaten
(2005) sowie
• den Veröffentlichungen des AEC-Themennetzwerks für Musik
„Polifonia“, hier insbesondere
- Promotionsstudium in der Musik (o.J.)
- Broschüre docARTES v. Orpheus-Institut (NL, B, GB), 2004
- „Polifonia / Dublin Deskriptoren für Abschlüsse im Dritten Zyklus
der höheren Musikausbildung“
- „Leitfaden für das Studium im dritten Zyklus in der höheren
Musikausbildung“ (2007)