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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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112 Studien<strong>an</strong>gelegenheiten<br />

Allerdings verzichten die L<strong>an</strong><strong>des</strong>hochschulgesetze darauf, künstlerische<br />

Entwicklungsvorhaben zu definieren. Die dadurch <strong>an</strong>gebotene rechtliche<br />

Offenheit wurde aber in <strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheit nicht genutzt, um über die<br />

Forschungspraxis zu einer Definition und Abgrenzung zu gel<strong>an</strong>gen,<br />

son<strong>der</strong>n die Unbestimmtheit hatte eher zur Folge, dass <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong><br />

künstlerischen Entwicklungsvorhaben gemieden wurde, wenn es<br />

beispielsweise darum ging, Drittmittel zu be<strong>an</strong>tragen. Das hatte zur<br />

Folge, dass künstlerische Forschung definitorisch nach Möglichkeit unter<br />

die geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung subsumiert und dort<br />

auch Anträge auf Drittmittel platziert wurden. Das aber wird dem vom<br />

Gesetzgeber offensichtlich in einer gewissen Eigenständigkeit gewollten<br />

Begriff <strong>der</strong> künstlerischen Entwicklungsvorhaben nicht gerecht.<br />

2. Internationale Praxis<br />

Künstlerische Entwicklungsvorhaben und künstlerische Forschung sind<br />

seit vielen Jahren internationale Praxis, was sich nicht zuletzt auch in<br />

Tagungen und Tagungsberichten nie<strong>der</strong>schlägt:<br />

• Am 6.11.2009 befasste sich die Jahrestagung <strong>des</strong> AEC (Association<br />

Européenne <strong>des</strong> Conservatoires, Académies de Musique et<br />

<strong>Musikhochschulen</strong>) in Maastricht/NL mit dem Thema „Künstlerische<br />

Forschung <strong>an</strong> <strong>Musikhochschulen</strong>“; bei dieser Gelegenheit stellten<br />

erstaunlich viele <strong>Musikhochschulen</strong> außerhalb Deutschl<strong>an</strong>ds ihre<br />

Forschungsprojekte vor.<br />

• Schon 2007 setzte <strong>der</strong> AEC eine Arbeitsgruppe unter <strong>der</strong> Leitung von<br />

Helena Gaunt, London, zur künstlerischen Forschung <strong>an</strong><br />

<strong>Musikhochschulen</strong> ein, die 2010 einen umf<strong>an</strong>greichen<br />

Abschlussbericht vorlegte: Researching Conservatoires. Enquiry,<br />

Innovation <strong>an</strong>d the Development of Artistic Practice in Higher Music<br />

Education, Utrecht 2010. Dieser Bericht belegt auf eindrucksvolle<br />

Weise, dass künstlerische Forschung in vielen Staaten längst eine<br />

Selbstverständlichkeit geworden ist.<br />

• Am 23. und 24.4.2009 ver<strong>an</strong>staltete die Zürcher Hochschule <strong>der</strong><br />

Künste eine Tagung zum Thema: „The Difference of Art <strong>an</strong>d Artistic<br />

Research“. Dazu ist inzwischen eine von C. Caduff, F. Siegenthaler<br />

und T. Wälchli herausgegebene Tagungsdokumentation erschienen:<br />

Kunst und Künstlerische Forschung, Zürich 2010.

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