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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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Die Bologna-Reform <strong>an</strong> deutschen <strong>Musikhochschulen</strong> 81<br />

Supplement, wo es viel zu spät und unnützerweise auftaucht, weil es nur<br />

zu einem Wechsel in einen höheren Studieng<strong>an</strong>g benutzt werden k<strong>an</strong>n,<br />

und in wenigen Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong>n schreibt das Gesetz die semesterweise<br />

zumin<strong>des</strong>t <strong>an</strong>for<strong>der</strong>bare Ausstellung vor. Als ein typisches Beispiel für die<br />

Beson<strong>der</strong>heit von <strong>Musikhochschulen</strong> dient <strong>der</strong> Hochschulewechsel, <strong>der</strong><br />

öfter als <strong>an</strong> allgemeinen Universitäten und nicht nur am Ende eines<br />

Studieng<strong>an</strong>ges praktiziert wird. Dies ist sicherlich auch <strong>der</strong> Grund,<br />

weshalb das Bologna-Zentrum <strong>der</strong> Hochschulrektorenkonferenz (HRK)<br />

das Tr<strong>an</strong>script fälschlicherweise in das Diploma Supplement integriert.<br />

Die Vorgaben <strong>der</strong> Bolognavereinbarungen sehen dieses aber so nicht vor,<br />

weil es nicht <strong>der</strong> Mobilität dient.<br />

Die Rektorenkonferenz <strong>der</strong> <strong>Musikhochschulen</strong> wird mit Hilfe ihrer<br />

Arbeitsgruppe sowohl <strong>der</strong> KMK als auch dem Wissenschaftsrat zu<br />

gegebener Zeit entsprechende Vorschläge zum Umg<strong>an</strong>g mit dieser<br />

Problematik unterbreiten. Im Augenblick verbringen die<br />

<strong>Musikhochschulen</strong> weitaus zuviel Zeit mit Anerkennungsfragen,<br />

Rückfragen, Bestätigungen und unterschiedlichsten rechtlichen<br />

Voraussetzungen. Es sollte aber auch die Aufgabe <strong>der</strong> Hochschulen sein,<br />

höhere Musikausbildung in Europa als einen allgemein zu<br />

unterstützenden Wert zu sehen und die Curricula <strong>an</strong><strong>der</strong>er Hochschulen<br />

als einen möglichen Weg <strong>an</strong>zuerkennen und nicht auf die kleinliche<br />

Erfüllung von irgendwelchen Teilmodulen zu bestehen.<br />

Im Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Bologna-Reform und den Entwicklungen nach<br />

<strong>der</strong> vereinbarten Umstrukturierung (‚Bologna follow up group’) wird<br />

immer intensiver über das Thema Mobilität gesprochen. Die<br />

<strong>Musikhochschulen</strong> spielen hier, auch weltweit, eine außergewöhnliche<br />

Rolle. Geht es in <strong>der</strong> Regel jedem Studierenden um das Absolvieren eines<br />

Studieng<strong>an</strong>ges, <strong>der</strong> in verschiedenen Ausrichtungen <strong>an</strong> vielen<br />

Universitäten <strong>an</strong>zutreffen ist, so will sich ein Musikstudent auf seinem<br />

Instrument in künstlerischer Freiheit bei verschiedenen, weltweit tätigen<br />

Lehrern weiter entwickeln. Im Vor<strong>der</strong>grund stehen nicht das allgemeine<br />

Studien<strong>an</strong>gebot und eventuelle Prüfungen, son<strong>der</strong>n allein die Lehrkraft<br />

und die Angebote, die sich direkt auf die Beschäftigung mit dem<br />

Hauptfach beziehen.

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