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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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Vom Verwaltungsleiter zum K<strong>an</strong>zler 53<br />

Geschäftsvorfällen bis zum Ausstellen von Studienbescheinigungen – ist<br />

heute nicht mehr vorstellbar und wäre auch nicht mehr zeitgemäß. Die<br />

Entwicklung einer Kosten- und Leistungsrechnung, Einführung von<br />

E-Learning, Aufbau eines differenzierten Prüfungswesens, Evaluierung<br />

von Lehrver<strong>an</strong>staltungen und Absolventenbefragungen sowie ein immer<br />

weiter ausufern<strong>des</strong> Berichtswesen erfor<strong>der</strong>n einen Professionalisierungsgrad,<br />

<strong>der</strong> nur noch mit dafür ausgebildeten Spezialisten leistbar ist. Der<br />

omnipotente Verwaltungsleiter ist bereits seit L<strong>an</strong>gem dem Generalisten<br />

in <strong>der</strong> Person einer K<strong>an</strong>zlerin o<strong>der</strong> eines K<strong>an</strong>zlers gewichen, <strong>der</strong> zwar mit<br />

dem Ablauf in einer Org<strong>an</strong>isation vertraut ist, aber nicht mehr die<br />

fachliche Deutungshoheit für sich be<strong>an</strong>spruchen k<strong>an</strong>n. Das Anfor<strong>der</strong>ungsprofil<br />

hat sich damit fundamental geän<strong>der</strong>t. Neben weiterhin<br />

unverzichtbaren Fertigkeiten im juristischen und wirtschaftlichen Bereich<br />

treten Sekundärfähigkeiten immer mehr in den Vor<strong>der</strong>grund. Soft Skills<br />

wie Mo<strong>der</strong>ationskompetenz, Kommunikations- und Problem<strong>an</strong>alysefähigkeiten<br />

sowie Org<strong>an</strong>isationserfahrung bestimmen das H<strong>an</strong>dlungsbild<br />

dieses neuen Typs. In <strong>der</strong> Verwaltung werden die Vorarbeiten und die<br />

Umsetzung von eingeleiteten Prozessen von hoch spezialisierten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in professioneller Weise geleistet. Da<br />

die auf dem Markt <strong>an</strong>gebotenen, häufig auf die Bedürfnisse von<br />

Universitäten st<strong>an</strong>dardisierten Instrumente und Anwendungen, in aller<br />

Regel auf künstlerische Hochschulen nicht o<strong>der</strong> nur eingeschränkt<br />

<strong>an</strong>wendbar sind, besteht hier ein erheblicher Bedarf <strong>an</strong><br />

Adaptionsfähigkeit. Die Deutschen <strong>Musikhochschulen</strong> arbeiten <strong>des</strong>halb<br />

seit mehreren Jahren verstärkt eng zusammen, da die Lösung ihrer<br />

spezifischen Probleme nur im Verbund möglich ist.<br />

Ein Konsortium von 15 <strong>Musikhochschulen</strong> hat sich seit zwei Jahren zu<br />

einem Verbund zwecks Einführung eines gemeinsamen<br />

Campusm<strong>an</strong>agementsystems gegründet. Auch die beson<strong>der</strong>e Problematik<br />

<strong>der</strong> Raumverwaltung wird von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von vier<br />

<strong>Musikhochschulen</strong> lösungsorientiert bearbeitet. Die Umstellung im<br />

Rahmen <strong>des</strong> Bologna-Prozesses hat insbeson<strong>der</strong>e für die<br />

<strong>Musikhochschulen</strong> auf Grund <strong>des</strong> hohen internationalen Anteils<br />

zusätzliche Fragestellungen aufgeworfen, die durch eine gemeinsame<br />

Clearingstelle koordiniert werden. Dadurch versuchen <strong>Musikhochschulen</strong>

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