Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

32 Die Positionierung der RKM in Bildung und Kultur
drei Jahren kein künstlerischer oder musikpädagogischer Abschluss
erreicht werden kann, mit dem die Absolventen später auf einem
anspruchsvollen Arbeitsmarkt bestehen können. Die RKM hat deshalb
2004 beschlossen, dass alle RKM-Mitgliedshochschulen in den Musik-
Studienfächern ausschließlich ein vierjähriges Bachelorstudium anbieten.
Dies wurde durch eine Ergänzung der „Länderspezifischen
Strukturvorgaben“ durch die KMK legitimiert.
Die deutschen Musikhochschulen haben im Rahmen der Bologna-Reform
auch die traditionelle Studienstruktur erneuert. Auf die bisherige
Unterscheidung zwischen den Studiengängen „Künstlerische Ausbildung“
und „Musikschullehrer/Musikerzieher“ wurde vielfach zugunsten eines
einheitlichen Studiengangs „Bachelor Musik“ verzichtet, weil schon
bisher viele Studierende beide Studiengänge als Doppelstudien belegten.
Stattdessen besteht nun die Möglichkeit, innerhalb des Bachelorstudiums
Musik Profile zu wählen, die in einem eventuell folgenden
Masterstudium ausgebaut werden können.
Soweit Musikhochschulen auch den Studiengang Kirchenmusik anbieten,
wurde „Kirchenmusik B“ ebenfalls zu einem „Bachelor Kirchenmusik“
umgewandelt. Dagegen wurde das Studium für ein Lehramt an
Gymnasien („Schulmusik“) nicht in allen Bundesländern auf die
Bachelor/Master-Struktur umgestellt, in einigen Bundesländern aber
zumindest modularisiert.
4.2. Master
Die erste Fassung der „Ländergemeinsamen Strukturvorgaben“ von
10.10.2003 sah vor, dass einem vierjährigen Bachelor nur noch ein
einjähriger Master folgen kann. Konsekutive Bachelor- und
Masterstudienabschnitte durften zusammen laut dieser Vorgabe nicht
länger als fünf Jahre dauern. Die RKM hat sich mit großem Nachdruck bei
der KMK dafür eingesetzt, dass den deutschen Musikhochschulen die
Ausnahmeregelung zugestanden wird, auch nach einem vierjährigen
Bachelorstudium ein konsekutives Masterstudium von zwei Jahren
anschließen zu dürfen.