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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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Die Bologna-Reform <strong>an</strong> deutschen <strong>Musikhochschulen</strong> 83<br />

Argumentation innerhalb Deutschl<strong>an</strong>ds auch auf die Lehrerausbildung<br />

ausweiten. Es darf nicht l<strong>an</strong><strong>des</strong>politischer Glaube sein, dass die Kin<strong>der</strong> in<br />

einem Bun<strong>des</strong>l<strong>an</strong>d im Musikunterricht schaden nehmen, weil <strong>der</strong><br />

Studierende vielleicht einen Kurs z.B. in Chorleitung weniger hatte, als<br />

wenn er o<strong>der</strong> sie im eigenen Bun<strong>des</strong>l<strong>an</strong>d ausgebildet worden wäre.<br />

Inhalte sind wichtig, wird eine Musikhochschule aber als eine einer<br />

Universität gleichgestellten Institution <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt o<strong>der</strong> werden <strong>der</strong>en<br />

Studiengänge akkreditiert, muss im Sinne von Mobilität, auch und vor<br />

allem innerhalb Deutschl<strong>an</strong>ds, <strong>der</strong> <strong>an</strong>erkennende Umg<strong>an</strong>g verbessert<br />

werden. Der Hinweis sei erlaubt, dass es hierzu keinerlei Ruf nach Regeln<br />

o<strong>der</strong> Gesetzgebungen bedarf, es müssen nur die Leistungen <strong>an</strong><strong>der</strong>er als<br />

insgesamt gleichwertig <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt und den Studierenden in Beratungsgesprächen<br />

ihre Möglichkeiten aufgezeigt werden – so zeichnet sich ein<br />

Studium im Interesse eines in Deutschl<strong>an</strong>d studierenden Musikers aus.<br />

Erste Gespräche <strong>der</strong> bereits erwähnten Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> RKM<br />

zeigen für deutsche <strong>Musikhochschulen</strong> einen sinnvollen Weg auf.<br />

Es sei noch <strong>an</strong>gemerkt, dass die Struktur bei ver<strong>an</strong>twortungsvoller<br />

Umsetzung trotz reduzierter Studiendauer fin<strong>an</strong>ziell aufwändiger ist.<br />

Einen wichtigen Faktor stellen hierbei die Wahlmöglichkeiten dar. Das<br />

Bologna-Protokoll stellt klar, dass Studieninhalte in gewissem Umf<strong>an</strong>g<br />

(bis zu 20 %) frei wählbar sein sollten, eine seit Jahren erhobene und<br />

bezogen auf das Berufsleben auch sinnvolle For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Studierendenschaft.<br />

Mit den Angeboten verschiedener Schwerpunkte und teilweise<br />

reinen Wahlmodulen sind die deutschen <strong>Musikhochschulen</strong> diesem<br />

Ged<strong>an</strong>ken vorbildlich nachgekommen. Da jedoch erst zu Beginn eines<br />

jeden Semesters geklärt werden k<strong>an</strong>n, welche Wahloptionen gefragt bzw.<br />

in welcher Größenordnung Angebote <strong>an</strong>gewählt werden, ist für eine<br />

Hochschule <strong>der</strong> fin<strong>an</strong>zielle Aufw<strong>an</strong>d nur schwer vorauszuberechnen.<br />

Europäisch gesehen h<strong>an</strong>delt es sich hierbei jedoch um eine konkrete<br />

Maßnahme zur Gestaltung <strong>der</strong> Konkurrenzfähigkeit einer Hochschule. Es<br />

muss auf die Dauer mit Erfahrungswerten gerechnet werden o<strong>der</strong> eine<br />

Hochschule wendet sich weitgehend von diesen Wünschen ab, eine<br />

Entwicklung, die es genau zu beobachten gilt. Um auf einen ständig im<br />

W<strong>an</strong>del begriffenen Arbeitsmarkt reagieren zu können, werden die<br />

<strong>Musikhochschulen</strong> flexibel mit solchen Möglichkeiten umgehen wollen<br />

und müssen. Mit diesem Thema öffnet sich ein Problemfeld, welches

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