Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

60 Jahre Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen 185
ARD-Wettbewerbs beschließt daraufhin, „für das Fach
Kontrabass wieder Wettbewerbe durchzuführen“.
• Diskussion über die Ermittlung von Kennzahlen. Das aktuelle
System, nach dem Kennzahlen ermittelt werden sollen, kommt
aus dem wissenschaftlichen Bereich und ist nicht ohne Weiteres
auf die Musikhochschulen übertragbar. Es wird jedoch die
Befürchtung geäußert, dass die Kunst- und Musikhochschulen
sich auf Dauer einem Leistungsvergleich innerhalb der
Hochschulen bzw. hochschulartenübergreifend nicht werden
entziehen können. Es wird deshalb über die Entwicklung eines
Evaluationssystems speziell für die Musikhochschulen
nachgedacht.
• Eine von den Kanzlern durchgeführte Umfrage zeigt, dass nur
vier Hochschulen (die beiden Berliner Hochschulen, Bremen –
allerdings zusammen mit der Hochschule in Bremerhaven – und
Köln) ein eigenes akademisches Auslandsamt unterhalten.
1997:
Berlin, 11./12. Januar 1997
• Die Hochschule für Kirchenmusik Herford beantragt die
Mitgliedschaft in der RKM. Der Antrag wird mit der Begründung
abgelehnt, dass die Kirchenmusikhochschule vom gesamten
Fächerkatalog einer Musikhochschule nur einen Ausschnitt
vertrete.
• Verabschiedung einer Resolution gegen den Abbau der
Orchesterlandschaft. Darin vertritt die RKM die Auffassung, dass
die aus wirtschaftlichen Erwägungen eingeleiteten Maßnahmen
nur „kurzfristig den gewünschten finanziellen Effekt
herbeiführen“ könnten, sie bewirkten aber gleichzeitig „einen
Schwund an Kultur und kultureller Bildung“ und gefährdeten
die musikalische Infrastruktur ganzer Regionen. Die Resolution
wird erst am 2. April der Politik weitergeleitet und führt zu
zahlreichen Rückmeldungen.
Wegen Sparmaßnahmen sehen sich vier der fünf badenwürttembergischen
Musikhochschulen sowie die Musikhochschule
Weimar gezwungen, „jede auszugebende Mark hinsichtlich ihrer Effizienz