Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

60 Jahre Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen 207
• Nachdem die AG „Initiative Musikalische Bildung“ auf der
Winterkonferenz in Berlin ihre Überlegungen zur Gestaltung des
Aktionstages präsentiert hatte, beschließt die RKM auf der
Konferenz in Detmold, die Agentur STAN HEMA mit der
Entwicklung der PR-Maßnahmen für den Aktionstag am
19. November zu beauftragen. Es zeichnet sich mittlerweile ab,
dass der Aktionstag „Musikalische Bildung“ in einem breiteren
Kontext zu betrachten ist. Es geht nicht mehr um ein isoliertes,
in sich geschlossenes Ereignis, sondern um die Verankerung
einer Marke („Die deutschen Musikhochschulen“) im
Bewusstsein der Öffentlichkeit. Es wird deshalb angestrebt, den
Aktionstag nicht als Kernziel, sondern als Einstieg in eine
Kommunikationskampagne zu betrachten, die auch das Jahr
2010 umfassen soll.
Im Hinblick auf die kommenden Bundestagswahlen versendet die RKM
Wahlprüfsteine an alle fünf im Bundestag vertretenen Parteien. Auf die
ursprünglich geplante Vermittlung durch die HRK wird verzichtet. Beide
Verbände sind damit einverstanden, dass die Forderungen der
Musikhochschulen aufgrund ihrer Besonderheit am besten direkt unter
dem Label „Die deutschen Musikhochschulen“ an die jeweiligen Parteien
verschickt werden sollen. Darin formuliert die RKM vier Forderungen:
(1) Einbeziehung der Musikhochschulen in die Exzellenzinitiative,
(2) Verbesserung der beruflichen Perspektiven für exzellente
Absolventen/-innen durch Erhalt der Theater- und Orchesterlandschaft in
Deutschland, (3) bessere Finanzierung der kommunalen Musikschulen,
(4) schließlich die musikalische Frühförderung und Basisausbildung durch
Musikunterricht an den allgemeinbildenden Schulen. In den darauf
folgenden Wochen bekommt die RKM Antworten von allen fünf Parteien.
Laut Statistischem Bundesamt sind im Wintersemester 2009/2010 an den
24 Mitgliedshochschulen der RKM insgesamt 20.336 Studierende
immatrikuliert, 7.104 davon Ausländer. Die Zahlen dürften jedoch
geringer sein, weil die Quelle die Gesamtzahl der Studierenden in allen
Fachbereichen an den drei Kunstuniversitäten in Berlin, Bremen und
Essen registriert. Die zwei größten Hochschulen sind Köln (mit den
Standorten Wuppertal und Aachen) mit insgesamt 1.424, gefolgt von