Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

188 Chronik
Vorsitz: Prof. Wilfried Krätzschmar (Dresden)
Oktober 1998 - September 2000
1998:
Suggental, 09./10. Oktober 1998
Mehrere Arbeitsgruppen der Rektorenkonferenz treffen sich parallel im
Rahmen einer Klausurtagung in Suggental bei Freiburg und beraten über
Themenkomplexe wie Profilelemente der Musikhochschulen, Finanzierung
und Haushaltsfragen, Studienformen und -reformen. Angesichts des
wachsenden Wettbewerbs werden eine Profilschärfung und eine
Schwerpunktbildung als notwendig empfunden. Ebenfalls werden ein
flexibilisierter Haushalt sowie die Planung und Steuerung nach
betriebswirtschaftlichen Grundsätzen befürwortet und „unter bestimmten
Voraussetzungen“ ein Globalzuschuss in Betracht gezogen.
Unterschiedliche Modelle in der künstlerischen und musikpädagogischen
Ausbildung, mehr oder weniger der Bologna-Reform Rechnung tragend,
sowie Kriterien für Kennzahlen werden analysiert und die Einführung der
Modularisierung und Kreditpunkte (ECTS) befürwortet.
In einem Brief vom 17. Dezember 1998 an den Bundesminister für
Finanzen, Oskar Lafontaine, bekundet der Vorsitzende den Protest der
Rektorenkonferenz gegen die Abschaffung der Befreiung der
freiberuflichen Musikpädagogen von der Umsatzsteuer und bittet
dringend „von einer kurzfristigen Änderung der Gesetzlage Abstand zu
nehmen und für Gespräche zur Klärung der Konsequenzen Sorge zu
tragen“. Am 5. März 1999 antwortet das Ministerium, dass der Deutsche
Bundestag am 4. März „nach umfassender Abwägung“ beschlossen hat,
„die vorgesehene Gesetzesänderung (…) aus bildungspolitischen
Gründen (…) zumindest bis zur Klärung weiterer Rechtsfragen vor dem
europäischen Gerichtshof nicht weiter zu verfolgen“.
1999:
Berlin, 16./17. 1999
• Die Konferenz beschließt, die „Verbindungsstelle der RKM“
(früher „Koordinationsstelle“) nicht fortzuführen. Diese ging
1988 von Hannover an Köln und wurde seither von der
Kanzlerin, Frau Pfeiffer-Poensgen, wahrgenommen. Mit deren