Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

110 Studienangelegenheiten
helfen, diese Diskussion auf ein anderes Niveau zu heben und allein
dadurch einen wertvollen Beitrag nicht nur zur Qualitätsentwicklung der
Kunst und der sie pflegenden Institutionen zu leisten, sondern auch zur
Legitimierung des Daseins dieser Institutionen.
In einer Entschließung der HRK zur Weiterentwicklung des
Bolognaprozesses über das Jahr 2010 hinaus wird der weitere Ausbau
hochschulinterner Qualitätssicherungssysteme unter Orientierung an den
„European Standards and Guidelines“ als eine der vorrangigen
strategischen Ziele für die kommenden Jahre beschrieben: „Grundsätzlich
stellt sich die Aufgabe, eine Qualitätskultur in den Hochschulen und
Wissenschaftssystemen zu fördern. Sie muss die Autonomie der
Hochschulen stärken und einen effizienten, von allen Beteiligten
getragenen Verbesserungsprozess unterstützen statt einseitig auf
überregulierte Qualitätskontrolle zu setzen.“ 33
Die Aufforderung zur Installierung transparenter und reliabler
Qualitätssicherungssysteme sollte als Angebot verstanden werden, nicht
als Bedrohung. QM kann in diesem Sinne den Musikhochschulen neue
Spielräume in der Gestaltung von Studienangeboten eröffnen, wird am
Ende seinen Sinn aber nur erfüllen, wenn es auf lange Sicht gelingt,
Aufwand und Nutzen in ein vernünftiges Verhältnis zueinander zu
bringen. Notwendig erscheint daher die Schaffung einer speziell für den
Bedarf der Musikhochschulen ausgelegten, unterstützenden Infrastruktur.
Musikhochschulen sind klug beraten, an der Gestaltung eines der
Institution Musikhochschule angemessenen QM-Systems aktiv
mitzuwirken. Nur so kann vermieden werden, dass ihnen system- und
sachfremde Kriterien von außen aufoktroyiert werden.
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Entschließung der 5.Mitgliederversammlung am 27.1.2009: Zum Bologna-Prozess nach
2010, S.4 – www.hrk.de