Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

130 Internationale Beziehungen
Zur Situation der Musikuniversitäten
in Österreich
Georg Schulz
Institutionelle Musikausbildung bis zum professionellen Niveau hat in
Österreich, ausgehend von den bürgerlichen Musikvereinen, eine beinahe
200-jährige Tradition. Nicht zuletzt durch das Neujahrskonzert wird
Österreich in der Welt noch immer als Hochburg der klassischen Musik
gesehen, was auch die hohe Zahl ausländischer Studierender erklärt, die
für ein Studium nach Österreich kommt. Die gut ausgebaute Landschaft
tertiärer Bildungseinrichtungen für Musik und darstellende Kunst hat
aber nicht nur die Tradition im Fokus, sondern stellt sich als hoch
diversifiziert und zeitgenössischen Strömungen gegenüber offen dar.
Dabei kann auf Grund der unterschiedlichen Trägerschaft zwischen zwei
Organisationsformen unterschieden werden: Universitäten für Musik und
darstellende Kunst gemäß Universitätsgesetz (UG) und Privatuniversitäten
gemäß Universitäts-Akkreditierungsgesetz. Des Weiteren bestehen in
Österreich Landeskonservatorien sowie private Konservatorien, die als
postsekundäre Bildungseinrichtungen über das Privatschulgesetz geregelt
sind.
Universitäten
In Österreich gibt es heute 21 überwiegend staatlich finanzierte,
autonome Universitäten nach UG, darunter sechs Kunstuniversitäten:
drei für bildende Kunst (Akademie der bildenden Künste Wien,
Universität für angewandte Kunst Wien und Kunstuniversität Linz) und
drei Universitäten für Musik und darstellende Kunst (Universität für Musik
und darstellende Kunst Wien – MDW, Universität Mozarteum Salzburg –
MOZ und Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, kurz:
Kunstuni Graz – KUG). Aus den ehemaligen Kunsthochschulen
entstanden dabei 1998 durch das Kunstuniversitäts-Organisationsgesetz
Kunstuniversitäten, die schließlich im Universitätsgesetz 2002 mit allen
anderen Universitäten zusammengefasst wurden.