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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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152 Chronik<br />

<strong>Musikhochschulen</strong>. Zu den Aufgaben <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung gehört auch die<br />

Durchführung <strong>des</strong> Hochschulwettbewerbs.“ Eine bis heute geltende<br />

Tradition im Rahmen <strong>der</strong> Hochschulwettbewerbs wird im gleichen Brief<br />

erwähnt: „Den Abschluss <strong>des</strong> Hochschulwettbewerbs bildet das<br />

Preisträgerkonzert, <strong>des</strong>sen Schirmherrschaft bisher immer <strong>der</strong><br />

Kultusminister <strong>des</strong> L<strong>an</strong><strong>des</strong> übernommen hat, in dem <strong>der</strong><br />

Hochschulwettbewerb stattgefunden hatte. Auch die Verleihung <strong>der</strong><br />

Preise und Urkunden hat bisher jeweils <strong>der</strong> Minister übernommen.“<br />

In diesem kleinen Kreis <strong>der</strong> Direktoren (in den frühen Jahren nahmen<br />

we<strong>der</strong> die Prorektoren noch die K<strong>an</strong>zler <strong>an</strong> den Sitzungen teil) herrschte<br />

ein informeller Ton. Hauptthema aller Konferenzen waren <strong>der</strong><br />

Hochschulwettbewerb und <strong>der</strong> Wettbewerb um den Felix-Mendelssohn-<br />

Bartholdy-Preis. Rund die Hälfte <strong>der</strong> Tagesordnung beschäftigte sich mit<br />

inhaltlichen und org<strong>an</strong>isatorischen Fragen in Verbindung mit den beiden<br />

Wettbewerben. Auch Initiativbewerbungen um Professorenstellen <strong>an</strong> den<br />

<strong>Musikhochschulen</strong> wurden <strong>an</strong> den Fe<strong>der</strong>führer adressiert; dieser leitete<br />

sie <strong>an</strong> seine Kollegen/Direktoren weiter. Nicht selten wurden<br />

Bewerbungen auf den Konferenzen als eigene Tagesordnungspunkte<br />

beh<strong>an</strong>delt. Viele Vorgänge wurden auf <strong>der</strong> persönlichen Ebene geregelt,<br />

durch den direkten Einsatz <strong>der</strong> Direktoren. Die Zurückstellung vom<br />

Wehrdienst beispielsweise wurde „in <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Fälle (…)<br />

teilweise durch persönliche Vorsprache bei den Wehrkreiskomm<strong>an</strong>dos“<br />

erreicht (Protokoll <strong>der</strong> Sommerkonferenz vom 8./9. Juni 1966 in Freiburg).<br />

Ebenfalls wird es aber ab den ersten Protokollen erkennbar, dass die<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> Direktoren einen kontinuierlichen, intensiven<br />

Austausch mit Dachorg<strong>an</strong>isation wie KMK, WRK, DMR, VdM etc. pflegte.<br />

Zwar klagte m<strong>an</strong> schon damals über die „zunehmende Haushaltsmisere<br />

<strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong>“, aber die administrativen Strukturen waren<br />

offensichtlich bei Weitem noch nicht so belastet wie heute. Heute fast<br />

undenkbar, damals aber auf einer Konferenz ausführlich diskutiert, war<br />

<strong>der</strong> Fall eines <strong>an</strong> Rheumatismus erkr<strong>an</strong>kten Studenten, dem <strong>der</strong> Arzt<br />

einen Aufenthalt in Italien empfohlen hatte. Das Studentenwerk erklärte<br />

sich bereit, die Kosten für diesen Aufenthalt zu übernehmen, obwohl <strong>der</strong><br />

Student die Bedingung für eine Immatrikulation <strong>an</strong> einer italienischen<br />

Musikhochschule nicht erfüllte: Die italienischen <strong>Musikhochschulen</strong>

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