Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

60 Jahre Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen 187
Leipzig, 12. Mai 1998
• Verabschiedung einer Stellungnahme gegen die Ungleichheit
der Besoldung des Hochschulpersonals im Osten und Westen.
Die Stellungnahme wird an die HRK, KMK sowie an die Presse
weitergeleitet. Darin heißt es:
„Was aber 1990 grundsätzlich auf geduldiges Verständnis
rechnen konnte, wird im achten Jahr der deutschen Einheit
zunehmend fragwürdig. Verständlicherweise schwindet die
Akzeptanz für diesen Zustand, bei dem in ostdeutschen
Hochschulen für gleiche Arbeit, die aufgrund gleichwertiger
Berufungsvoraussetzungen übertragen wurde, unterschiedliche
Gehälter gezahlt werden.“ (Auszug aus dem Protokoll)
• Die Musikhochschule des Saarlandes bittet die RKM um eine
Stellungnahme gegen den geplanten Wegfall der
Lehrerausbildung an der Universität des Saarlandes, der auch
zur Auflösung des Studienbereichs Schulmusik der
Musikhochschule führen würde. Die Stellungnahme wird mit
Schreiben vom 20. Mai dem Minister für Bildung, Kultur und
Wissenschaft der Saarlandes, Henner Wittling, weitergeleitet.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung wird in einem Artikel vom
16. Juni berichten, dass der Bildungsminister dem von der
Regierungspartei SPD eingereichten Vorschlag zur Verlagerung
der Lehrerausbildung in das benachbarte Rheinland-Pfalz nicht
gefolgt ist.
• Förderung von hochbegabten Jugendlichen und Kindern:
Nachdem das Thema zum ersten Mal auf der Winterkonferenz in
Berlin 1997 von Präsidentin Inge Susanne Römhild (Lübeck) ins
Gespräch gebracht worden war, bekennt sich die RKM in einer
auf dieser Konferenz verabschiedeten Stellungnahme zu dem
„ganzen, vollen Spektrum ihrer Aufgaben“, der im Unterschied
zu Universitäten und Fachhochschulen auch die Ausbildung von
Kindern und Jugendlichen einschließt. Die Stellungnahme wird
am 29. Mai der Neuen Musikzeitung (nmz) weitergeleitet. Sie ist
Teil umfangreicher Überlegungen zur Förderung des
künstlerischen Nachwuchses, die auch in den nächsten Jahren
die Konferenz beschäftigen werden.