Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

60 Jahre Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen 153
lehnten seinen Antrag ab, da es bereits Ende des Studienjahres war (Mai
1965). Daraufhin setzte sich die Arbeitsgemeinschaft der Direktoren beim
Kultusministerium in Rom für den Studenten ein, allerdings erfolglos.
Anschließend wandte sich die Arbeitsgemeinschaft an die nächste
Instanz, nämlich das Bundesministerium des Innern (Abt. III, Kulturelle
Angelegenheiten). In einem Brief des Federführers Carl Seemann vom
23.06.1966 wird der Wunsch geäußert, innerhalb Europas „eine größere
Freizügigkeit bei einem Wechsel von der Musikhochschule eines Landes
zu einem gleichwertigem Institut eines anderen Landes“ zu erreichen.
Ebenfalls kündigt der Federführer die Absicht der Arbeitsgemeinschaft
an, das Thema auf der nächsten AEC-Mitgliederversammlung zu
diskutieren.
Die folgende Zusammenstellung gliedert sich in vier Abschnitte: 1966 bis
1974 (lose Zusammenkünfte ohne Satzung), 1975 bis 1989 (von der
Verabschiedung der ersten Satzung bis zum Ende der alten
Bundesrepublik), 1990 bis 2008 (von der Deutschen Einheit bis zum
Außerkrafttreten der alten Satzung von 1975) sowie 2008 bis heute
(Status als nicht eingetragener Verein mit Vereinssatzung):
1. Konferenzen von 1966 bis 1974
Federführung: Prof. Dr. Carl Seemann
November 1965 - Oktober 1966
1966:
Berlin, 28. Januar 1966
• Verabschiedung der Richtlinien für den Mendelssohn-
Wettbewerb, der 1963 zum ersten Mal ausgeschrieben worden
war. Die ersten drei Wettbewerbe finden in Saarbrücken (1963)
und in Frankfurt am Main (1964, 1965) statt. Am 29. Januar
1965 beschließt die Arbeitsgemeinschaft in Frankfurt am Main,
dass die Vergabe des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-
Stipendiums, wie sich der Wettbewerb zu dieser Zeit nannte,
künftig in Berlin erfolgt, „und zwar erstmalig am 27. Januar
1966“.