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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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82 Studien<strong>an</strong>gelegenheiten<br />

Die deutschen <strong>Musikhochschulen</strong> gehen täglich mit Fragen <strong>der</strong> Mobilität<br />

um, sie waren schon immer weltweite Anbieter im Sinne von Elite-<br />

Hochschulen und im europäischen Bildungsraum außerordentlich<br />

<strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt. Diese Mobilität ist weit entwickelt und wird umf<strong>an</strong>greich<br />

geför<strong>der</strong>t. Die Frage, wo am Ende eines Studienweges d<strong>an</strong>n die<br />

öffentliche Prüfung, das Prüfungskonzert, abgenommen wird bzw.<br />

welche Hochschule die überwiegenden Anteile <strong>an</strong> <strong>der</strong> Ausbildung hatte<br />

und somit das Diploma Supplement ausstellt, k<strong>an</strong>n in Einzelfällen zu<br />

Problemen führen. Das von <strong>der</strong> Europäischen Union neu aufgelegte<br />

Programm „Youth on the move“, mit einer <strong>an</strong>visierten Mobilitätsrate von<br />

etwa 20 % bis zum Jahr 2020 ist für <strong>Musikhochschulen</strong> kein Ziel, son<strong>der</strong>n<br />

häufig schon jetzt Wirklichkeit.<br />

Ein wünschenswerter weiterer Ausbau <strong>der</strong> Mobilität wird auf längere<br />

Sicht von einer offen gestalteten Kooperation beson<strong>der</strong>s zwischen den<br />

europäischen <strong>Musikhochschulen</strong> abhängen, denn alle europäischen<br />

<strong>Musikhochschulen</strong> halten seriöse Angebote zum Thema höhere<br />

Musikausbildung vor. Diese <strong>an</strong>zuerkennen und als einen Best<strong>an</strong>dteil einer<br />

Musikerausbildung zu werten, muss das Ziel sein. Es ist realitätsfern, zu<br />

glauben, dass z.B. in Deutschl<strong>an</strong>d bessere Instrumentalisten, Sänger und<br />

Pädagogen ausgebildet werden, weil hier die Studierenden mit mehr<br />

Musikwissenschaft, Theorie o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Angeboten ausgestattet<br />

werden. Schwer messbar bleibt, wie viele Inhalte sich wirklich aus dem<br />

künstlerischen Hauptfach ableiten lassen o<strong>der</strong> durch das künstlerische<br />

Hauptfach abgedeckt werden. Der Blick nach Amerika zeigt, dass neben<br />

<strong>der</strong> rein instrumental künstlerischen Ausbildung vor allem lebens- und<br />

berufspraktische Inhalte eine Rolle spielen sollten. Auf die Spitze<br />

getrieben gilt es zu entscheiden, ob ein Kurs in Vertragsrecht als<br />

Vorbereitung auf den Beruf <strong>des</strong> Künstlers wichtiger ist als z.B. ein<br />

weiteres Seminar wissenschaftlicher Thematik o<strong>der</strong> das instrumentale<br />

Nebenfach. Mobilität setzt also Anerkennung voraus, eine Anerkennung,<br />

die sich nicht auf das Auflisten von Studieninhalten beschränkt, son<strong>der</strong>n<br />

verschiedene Ideen zur Ausbildung eines Künstlers unter verschiedensten<br />

Gesichtspunkten gelten lässt.<br />

Wurde in <strong>der</strong> letzten Argumentation in erster Linie von den rein<br />

künstlerischen Ausbildungsgängen gesprochen, so lässt sich die g<strong>an</strong>ze

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