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Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

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Künstlerische Entwicklungsvorhaben / Künstlerische Forschung 113<br />

• Ähnlich aktiv war auch die Hochschule <strong>der</strong> Künste Bern, die sich<br />

bereits in ihrem Jahrbuch von 2006 mit dem Thema <strong>der</strong><br />

künstlerischen Forschung befasste und 2009 ein Jahrbuch<br />

ausschließlich diesem Thema widmete (Hochschule <strong>der</strong> Künste Bern<br />

(Hrsg.): Forschung - Jahrbuch Nr. 4 /2009).<br />

Wie sehr künstlerische Forschung <strong>an</strong> <strong>Musikhochschulen</strong> inzwischen<br />

außerhalb Deutschl<strong>an</strong>ds etabliert ist, zeigt sich vor allem, wenn m<strong>an</strong><br />

künstlerische Forschung auch im Kontext künstlerischer Promotionen<br />

sieht. Dazu einige Beispiele:<br />

• Bereits 1955 hat die Boston University in ihrer Musik-Fakultät eine<br />

Promotion zum Doctor of Musical Arts (D.M.A) eingeführt. Diesem<br />

Vorbild sind inzwischen viele Musik-Fakultäten <strong>an</strong> nordamerik<strong>an</strong>ischen<br />

Universitäten gefolgt. Sie vergeben entwe<strong>der</strong> den Titel<br />

Doctor of Musical Arts (D.M.A) o<strong>der</strong> – gleichwertig – die Titel Doctor<br />

of Music (D.M. bzw. D.Mus.) o<strong>der</strong> Doctor of Arts (D.A.).<br />

• 1996 wurde in Gent/Belgien das Orpheus Institut als internationales<br />

Kooperationsprojekt gegründet, das sich ausschließlich <strong>der</strong><br />

künstlerischen Forschung in <strong>der</strong> Musik widmet und seit 2004 mit<br />

Kooperationspartnern in den Benelux-Staaten, in Großbrit<strong>an</strong>nien und<br />

in Sk<strong>an</strong>dinavien auch eine künstlerische Promotion ermöglicht.<br />

• Die Sibelius Akademie, die Musikhochschule von Helsinki, bietet seit<br />

vielen Jahren ein Doktoratsstudium mit dem Abschluss Doctor of<br />

Music (DMus) <strong>an</strong>, das in einem engen Zusammenh<strong>an</strong>g zu <strong>der</strong> dort<br />

etablierten künstlerischen Forschung steht.<br />

• Die Musikuniversitäten Österreichs haben 2009 ein künstlerisches<br />

Doktoratsstudium eingeführt, das mit einem Doktor <strong>der</strong> Künste (Dr.<br />

artium) abschließt. Es steht in einem engen Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem<br />

ebenfalls 2009 verabschiedeten „Programm zur Entwicklung und<br />

Erschließung <strong>der</strong> Künste (PEEK)“, über das eine För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

künstlerischen Forschung aus dem Wissenschaftsfonds (FWF) möglich<br />

ist.<br />

• 2007 wurde im Rahmen <strong>des</strong> AEC-Projekts ‚Polifonia’ 35 ein Bericht zum<br />

„Promotionsstudium in <strong>der</strong> Musik“ erstellt, <strong>der</strong> eine künstlerische<br />

35 ‚Polifonia’ ist das von <strong>der</strong> Europäischen Union eingesetzte und fin<strong>an</strong>zierte<br />

Kompetenzzentrum <strong>des</strong> AEC (Association Européenne <strong>des</strong> Conservatoires) zur<br />

internationalen Umsetzung <strong>der</strong> Bologna-Reform <strong>an</strong> <strong>Musikhochschulen</strong> in Europa.

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