11.02.2013 Aufrufe

Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

106 Studien<strong>an</strong>gelegenheiten<br />

werden in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g die Intensivierung <strong>der</strong> hausinternen<br />

Kommunikation und die Stärkung <strong>der</strong> externen Perspektive im Blick auf<br />

das Hochschulgeschehen. Aus <strong>Musikhochschulen</strong> ist zudem häufig zu<br />

hören, dass <strong>der</strong> von den Verfahrens<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen ausgehende Zw<strong>an</strong>g<br />

zur Reflexion <strong>des</strong> eigenen Lehr<strong>an</strong>gebotes von vielen Lehrenden als<br />

erhellend und erfrischend empfunden wird. Auch profitieren<br />

Musikstudierende mehr als Studierende <strong>an</strong><strong>der</strong>er Hochschularten von <strong>der</strong><br />

Einführung <strong>der</strong> Kategorie <strong>des</strong> Workload, weil mit seiner Hilfe erstmals <strong>der</strong><br />

im Rahmen <strong>des</strong> Studiums geleistete Übeaufw<strong>an</strong>d in die Berechnung <strong>der</strong><br />

Studienbelastung und die Feststellung <strong>der</strong> Studierbarkeit einer<br />

Studienordnung einbezogen werden k<strong>an</strong>n. Dass im Falle <strong>des</strong> Unterrichts<br />

im Hauptinstrument Verhältnisse zwischen Präsenzzeit und häuslicher<br />

Vorbereitungszeit von 1:20 durchaus realistisch sind (während bei<br />

wissenschaftlichen Fächern schon eine Relation von 1:3 als extrem hoch<br />

gilt), wirkt für Außenstehende mitunter erstaunlich, macht aber auch<br />

deutlich, warum eine allzu schematische Betrachtung eines Studieng<strong>an</strong>gs<br />

durch die Bolognabrille im Falle eines Musikstudiums nicht zu<br />

<strong>an</strong>gemessenen Ergebnissen führen k<strong>an</strong>n.<br />

Von vielen Betroffenen als negativ empfunden wird laut den<br />

Umfrageergebnissen <strong>der</strong> HRK-Studie neben den hohen Verfahrenskosten<br />

auch die m<strong>an</strong>gelnde Eignung und m<strong>an</strong>gelnde Vorbereitung vieler<br />

Gutachter. 31 Das wirft die Frage auf, warum deutsche Akkreditierungsagenturen<br />

entgegen den in <strong>an</strong><strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n verbreiteten<br />

Gepflogenheiten in <strong>der</strong> Regel darauf verzichten, Gutachter speziell zu<br />

schulen, sie einem Verhaltenskodex zu unterwerfen o<strong>der</strong> mitunter<br />

überhaupt nur nach einem systematischen und tr<strong>an</strong>sparenten Verfahren<br />

auszuwählen.<br />

Als beson<strong>der</strong>s unbefriedigend werden Akkreditierungsverfahren von<br />

denjenigen Institutionen o<strong>der</strong> Hochschuleinheiten empfunden, die in <strong>der</strong><br />

Akkreditierung lediglich ein Instrument <strong>der</strong> formalen Kontrolle sehen, das<br />

in dieser Funktion <strong>an</strong> die Stelle <strong>der</strong> Genehmigung von Studiengängen<br />

durch das zuständige Ministerium getreten ist. Wer Akkreditierung nicht<br />

selbst als Instrument <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung<br />

31 a.a.O., S.55

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!