11.02.2013 Aufrufe

Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

Musikhochschulen an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Konferenz <strong>Musikhochschulen</strong> Schweiz – 10 Jahre Um- und Aufbruch 141<br />

Mobilitätsged<strong>an</strong>ken huldigte, wurden im Hintergrund die Weichen<br />

aufgrund verän<strong>der</strong>ter wirtschaftlicher Eckdaten neu gestellt, in Richtung<br />

erhöhter Kontrolle und restriktiverer Fin<strong>an</strong>zierungskriterien.<br />

Erstes Signal war <strong>der</strong> Entschluss, die bereits für das Jahr 2003 erwarteten<br />

Bun<strong>des</strong>subventionen für den GSK-Bereich um schließlich fünf volle Jahre<br />

zu verschieben. In <strong>der</strong> Diskussion um die Dauer <strong>der</strong> Bachelorstudiengänge<br />

setzte sich die dreijährige Vari<strong>an</strong>te – welche die<br />

Verkürzung zahlreicher Studiengänge zur Folge hatte – gegen die<br />

vierjährige durch, auch Masterstudiengänge sollten in <strong>der</strong> Regel nur<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>thalb Jahre dauern. Die Studiendauer wurde nun prinzipiell limitiert,<br />

nicht nur über die Gesamtstudiendauer, son<strong>der</strong>n über eine Limite für die<br />

einzelnen Studiengänge. Anstelle von Durchschnittskosten sollten nun<br />

künstlich gesetzte, tiefere St<strong>an</strong>dardkosten für die Subventionsvergabe<br />

relev<strong>an</strong>t werden.<br />

3. ECTS-Fin<strong>an</strong>zierung<br />

Durch die Qu<strong>an</strong>tifizierung <strong>des</strong> Arbeitsaufw<strong>an</strong><strong>des</strong> und die Fixierung <strong>der</strong><br />

Studiendauer über das Europe<strong>an</strong> Credit Tr<strong>an</strong>sfer System ECTS ergab sich<br />

für die Verwaltung ein interess<strong>an</strong>ter Fin<strong>an</strong>zierungs-Ansatz: Anstelle von<br />

bloßen Pro-Kopf-Beiträgen sollte nun von individualisierten, limitierten<br />

und studieng<strong>an</strong>gsbezogenen Beiträgen auf <strong>der</strong> Basis von st<strong>an</strong>dardisierten<br />

Credits gesprochen werden. Während sich <strong>der</strong> Subventionsgeber von<br />

diesem Systemwechsel höhere Tr<strong>an</strong>sparenz und tiefere Kosten<br />

versprachen, ergab sich für die Hochschulen ein massiv gesteigerter<br />

administrativer Aufw<strong>an</strong>d, Interessenkonflikte in <strong>der</strong> Studienpl<strong>an</strong>gestaltung<br />

und eine stark eingeschränkte Flexibilität gegenüber<br />

Studierenden, welche ihre Studien aus irgendwelchen Gründen<br />

(Schw<strong>an</strong>gerschaft, Kr<strong>an</strong>kheit usw.) nicht innerhalb <strong>der</strong> vorgegebenen<br />

Credits absolvieren konnten.<br />

4. Berufsqualifizieren<strong>der</strong> vs. generalistischer Bachelor<br />

Als eminenter Streitpunkt erwies sich die Vorgabe, dass auch die<br />

<strong>Musikhochschulen</strong> einen dreijährigen berufsqualifizierenden Bachelor<br />

<strong>an</strong>bieten mussten: ‚Berufsqualifizieren<strong>der</strong> Bachelor’ hieß eigentlich nichts<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>es, als eine Rückkehr zum alten Modell vor 1999, also zu einem<br />

instrumental- bzw. vokalpädagogischen Abschluss, allerdings nur noch in

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!