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Innere Kräfte<br />

Graben<br />

Horst<br />

Ein Graben entsteht, wenn die<br />

Kruste gedehnt wird, das Gestein<br />

an mehreren Stellen bricht und<br />

ein Gesteinsblock zwischen zwei<br />

Störungslinien einsinkt. Steht das<br />

Gestein dagegen unter Druck,<br />

kann es nach oben hin herausgeschoben<br />

werden, ein Horst bildet<br />

sich. © MMCD NEW MEDIA<br />

bewegt sich dabei entlang der Bruchfläche nach oben. Wird das Gestein dabei<br />

sehr flach über das darunterliegende geschoben, wie dies häufig im Rahmen der<br />

Gebirgsbildung auftritt, spricht man von einer Überschiebung.<br />

Wird das Gestein dagegen gedehnt, bricht es und einer der beiden Blöcke<br />

sinkt entlang der Bruchfläche ab – es kommt zu einer Abschiebung. Je nachdem,<br />

wie die Störungen in den Gesteinen verlaufen und welche Kräfte wirken, entstehen<br />

spezielle Formen in der Landschaft. So bilden sich zum Beispiel Gräben durch<br />

Abschiebung, wenn das Gestein entlang zweier paralleler Störungsflächen bricht<br />

und der dazwischenliegende Block einsinkt. Die rechts und links des Grabens<br />

liegenden Störungsflächen laufen dann keilförmig zur Tiefe hin zusammen. Tritt<br />

eine Grabenbildung in großem Maßstab auf, beispielsweise an auseinanderweichenden<br />

Plattengrenzen, entstehen ausgedehnte Grabensenken, wie das Ostafrikanische<br />

Rift-Valley. Auch der Oberrheingraben hat seinen Ursprung in einem<br />

solchen Dehnungsprozess.<br />

Ein Horst hingegen wird herausgepresst, wenn sich zwei Krustenregionen<br />

einander annähern, an zwei Stellen brechen und der dazwischenliegende<br />

Gesteinsblock nach oben hin herausgeschoben wird. Durch einen solchen Prozess<br />

ist beispielsweise die Front-Range der Rocky Mountains in Colorado entstanden.<br />

Neben den Kompressions- und Dehnungskräften wirken aber auch die Scherkräfte<br />

auf das Gestein. Diese entstehen, wenn sich Krustenbereiche aneinander vorbei<br />

bewegen. Es treten dann keine Höhenunterschiede an den Störungen auf – wie<br />

bei den Auf- und Abschiebungen –, sondern ein seitlicher (horizontaler) Versatz.<br />

Die bekannteste Störung mit einem solchen, sich über hunderte von Kilometern<br />

erstreckenden Versatz ist die „San-Andreas-Störung“ in Kalifornien. Entlang einer<br />

Plattengrenze schiebt sich hier die Pazifische Platte entlang der Nordamerikanischen<br />

in Richtung Norden.<br />

Aufschiebung<br />

Ungestörte Lagerung<br />

Gleitfläche<br />

Abschiebung<br />

Horizontalverschiebung<br />

Sprung<br />

Werden Gesteinsmassen zusammengepresst,<br />

gedehnt oder<br />

gegeneinander verschoben, kann<br />

das Material an Schwachstellen<br />

brechen. Eine Kompression<br />

verursacht dann eine Auf- oder<br />

Überschiebung, eine Dehnung<br />

meist eine Abschiebung.<br />

© MMCD NEW MEDIA<br />

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