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Zeitzeugen<br />

Abstand häufigste Gestein der Erdkruste, gehört zu den Vulkaniten, es ist zu Stein<br />

gewordene, abgekühlte Lava. Sedimentite, die zweite große Gruppe der Gesteine,<br />

sind dagegen das Ergebnis von Abtragungs- und Ablagerungsprozessen. Sie<br />

entstehen, wenn sich, beispielsweise am Grunde eines Sees, Material absetzt, das<br />

dann im Laufe großer Zeiträume komprimiert und verfestigt wird. Dieser Prozess<br />

der Diagenese lässt aus sandigen Ablagerungen Sandstein entstehen und aus<br />

kalkhaltigen Schalen von Organismen oder der chemischen Ausfällung von Kalziumkarbonat<br />

Kalkstein.<br />

Die dritte Gesteinsgruppe, die Metamorphite oder Umwandlungsgesteine,<br />

bilden sich demgegenüber aus schon vorhandenen Gesteinen, wenn diese<br />

durch starken Druck und/oder hohe Temperaturen umgewandelt werden. Solche<br />

Verhältnisse treten zum Beispiel an den Plattengrenzen der Erdkruste auf, dort, wo<br />

sich eine Krustenplatte unter eine andere schiebt. Das hinunter gedrückte Gestein<br />

wird so stark erhitzt und komprimiert, dass sich seine chemischen und physikalischen<br />

Eigenschaften verändern. Auf diese Weise kann aus einem Sedimentit,<br />

beispielsweise einem Kalkstein, durch extrem hohen Druck Marmor entstehen.<br />

Säulenförmig erstarrter Basalt in<br />

Suðurárhraun auf Island – ein<br />

typischer Magmatit.<br />

© Laurent Deschodt/GFDL<br />

Böden: die Haut der Erde<br />

Böden sind die „Haut“ unserer Erde. Die Bezeichnung Haut trifft gleich in zweierlei<br />

Hinsicht zu. Denn zum einen reichen die Böden nicht sehr tief in die Erde, sie bilden<br />

mit einigen wenigen Metern eine relativ dünne Schicht. Zum anderen ist die Haut<br />

das größte und überlebenswichtigste Organ des Menschen. Und genauso wie<br />

unsere Haut für viele Austausch- und Ausgleichsprozesse verantwortlich ist, übernehmen<br />

auch die Böden wichtige Funktionen in den Ökosystemen.<br />

Als Grenzschicht zwischen den verschiedenen Sphären der Erde haben sie<br />

sogar eine zentrale Stellung. Doch nicht nur für das Funktionieren der Ökosysteme<br />

sind Böden wichtig: Ohne sie wäre auch menschliches Leben undenkbar. Allein<br />

die Tatsache, dass Böden den Pflanzen als Standort dienen, macht schon klar, dass<br />

unsere Ernährung ohne Böden vollständig zusammenbrechen würde. Aber was<br />

ist eigentlich ein Boden? Dabei handelt es sich um ein Verwitterungsprodukt der<br />

oberen Erdkruste. Ein Fels oder ein Gestein wird durch die Wirkung von Niederschlägen<br />

oder häufigen Temperaturwechseln nach und nach in seine Bestandteile<br />

zerlegt. Mit diesem Verwitterungsprozess beginnt die Bodenbildung.<br />

Ist das Gestein erst einmal zerkleinert, dauert es meist nicht lange, bis sich<br />

darin die ersten Pflanzen ansiedeln. Ihre abgestorbenen Teile bauen im Laufe der<br />

Zeit gemeinsam mit den Resten von frühen tierischen Bodenbewohnern eine erste,<br />

sehr dünne, dann aber immer mächtiger werdende Humusschicht auf. Bodenkundler<br />

bezeichnen die Schichten eines Bodens als Horizonte. Im Auflage-Horizont<br />

und im darunterliegenden humusreichen Oberboden – sowie in geringerem<br />

Maße natürlich im gesamten Boden – wird Wasser gespeichert und es werden<br />

Nährstoffe bereitgestellt, die den Pflanzen eine Lebensgrundlage bieten. Unterhalb<br />

des so genannten Auflage-Horizontes (O-Horizont) liegt der Auswaschungs-<br />

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