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Die Kraft des Wassers<br />

Höhlen, Löcher und<br />

verschwindende Flüsse<br />

Die Karsthöhle Jaskinia Mylna in<br />

der Westtatra ist für ihre „Felsfenster“<br />

bekannt. Sie geben einen<br />

Ausblick auf das Kościeliska-Tal.<br />

© GFDL<br />

Wasser formt nicht nur so offensichtlich wie bei Tälern und Wasserfällen<br />

die Erdoberfläche, es wirkt auch im Verborgenen. So verdanken einige der<br />

vielfältigsten und interessantesten Landschaften der Erde dem Wasser als<br />

entscheidendem Baumeister ihre Existenz – die Karstlandschaften. In ihnen<br />

fehlen Oberflächengewässer wie Flüsse oder Seen fast völlig. Stattdessen<br />

versickert das Regenwasser dort schnell im porösen Gesteinsuntergrund<br />

und tut erst da seine Arbeit. Viele Karstformen haben daher ihren Ursprung<br />

unterhalb der Erdoberfläche.<br />

Hauptleidtragender der Wassertätigkeit ist Kalk, ein Gestein, dass in Deutschland,<br />

aber auch weltweit häufig vorkommt. Kalkstein ist zwar relativ widerstandsfähig<br />

gegenüber physikalischer Verwitterung, dafür aber umso anfälliger für die<br />

Prozesse der chemischen Verwitterung, vor allem gegenüber Kohlensäure. Gehen<br />

nun Wasser und wasserlösliche Gesteine im Untergrund eine Allianz ein, sorgt die<br />

Kohlensäure im Wasser dafür, dass das Gestein zersetzt wird – es korrodiert. Die<br />

chemische Reaktion ähnelt der, die bei der Reinigung einer verkalkten Kaffeemaschine<br />

mithilfe von Essig(säure) zu beobachten ist.<br />

Der Kalk (CaCO 3 ) nimmt dabei Wasserstoffionen aus der Säure auf und es<br />

bildet sich leicht lösliches Calciumhydrogencarbonat Ca(HCO 3 ) 2 . Je weiter nun der<br />

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