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Innere Kräfte<br />

Wenn Berge in den Himmel<br />

wachsen<br />

Blick vom Säntis in die Schweizer<br />

Alpenkette.<br />

© Harald Frater<br />

Rocky Mountains, Alpen, Himalaja oder Anden – Hochgebirge üben seit<br />

jeher eine Faszination auf uns Menschen aus. Doch was treibt die steinernen<br />

Kolosse mehrere Kilometer in den Himmel und wie sieht es im Inneren der<br />

Felsriesen aus? Es gibt sie stark zerklüftet oder mit ebenen Hochplateaus,<br />

mit schwindelerregenden Steilwänden oder als leicht wellige Hügellandschaft,<br />

als riesige Gebirgsketten oder als imposante Einzelberge. Im Himalaja<br />

tritt sogar Gestein zutage, das vor einigen Millionen Jahren noch 30<br />

Kilometer tief in der Erdkruste schlummerte. Und selbst die höchsten Gipfel<br />

der Alpen bestehen aus Sedimenten ehemaliger Ozeane.<br />

Überraschend auch, dass die größten Gebirgssysteme der Erde nicht der<br />

Himalaya oder die Anden sind, sondern unter der Meeresoberfläche verborgen<br />

liegen. Auch der Mount Everest ist genau genommen nicht der König aller Berge,<br />

sondern wird vom hawaiianischen Mauna Kea um mehrere hundert Meter übertroffen.<br />

Die großen Gebirgszüge sind aber keineswegs willkürlich auf der Erde<br />

verteilt. Dies war bereits dem Forschungsreisenden und Universalgelehrten<br />

Alexander von Humboldt aufgefallen. Auf seiner Südamerikareise im Jahr 1801<br />

erforschte er nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt dieses Kontinents, er erkundete<br />

auch die Lage und Ausrichtung von Gebirgsketten. Dabei suchte er nach einem<br />

übergeordneten Muster, einer Analogie zwischen dem Verlauf von Küstenlinien<br />

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