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Die Kraft des Windes<br />

rung verlieren sie vollends ihren Zusammenhalt und geraten ins Schwimmen. Die<br />

Masse verhält sich nun wie eine Flüssigkeit. Das Sand-Wasser-Gemisch ist dann<br />

zwar immer noch etwa zwei bis sechs Mal dichter als Wasser, aber es trägt kein<br />

Gewicht mehr.<br />

So viel die Erklärung für nassen Treibsand. Aber was ist mit den Geschichten<br />

von einsinkenden Karawanen in der Wüste? Lange Zeit galt trockener Treibsand<br />

als Schauergeschichte und Legende. Doch im Jahr 2006 wiesen Wissenschaftler<br />

von der Universität Trente in den Niederlanden mit einem Experiment nach, dass<br />

das plötzliche Einsinken eines Menschen im Wüstensand durchaus realistisch sein<br />

könnte.<br />

Mit einer Düse pumpten die Wissenschaftler von unten Luft in ein Sandgefäß<br />

und lockerten ihn damit stark auf. Statt der üblichen 60 Prozent hatte die Sandpackung<br />

danach nur noch eine Dichte von 40 Prozent. Danach setzten die Physiker<br />

einen mit Metallpartikeln beschwerten Tischtennisball vorsichtig an einem Faden<br />

auf den Sand und verbrannten seinen Haltefaden. Sofort verschwand der Ball im<br />

aufgelockerten Sand. Kurz darauf spritzte eine kleine Sandfontäne empor, gefolgt<br />

von einer Luftblase. Bei weiteren Versuchen stellten die Forscher fest, dass der Ball<br />

um so tiefer eindrang, je schwerer er war.<br />

Bläst der Wind den Sand zu<br />

einem sehr lockerem Gefüge,<br />

könnte es Treibsand in Wüsten<br />

geben. © GFDL<br />

Wenn sehr feiner Sand vom Wind aufgewirbelt und woanders abgelagert<br />

würde, könnten ähnliche Bedingungen entstehen wie im Labor, nur in größerem<br />

Maßstab. Die Wissenschaftler halten es durchaus für möglich, dass es Treibsand in<br />

der Wüste gibt.<br />

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