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Küstenformen<br />

mit ihren kalkhaltigen Skeletten nicht<br />

nur die heutigen Riffe und Atolle der<br />

Erde wachsen und gedeihen: Sie und<br />

andere Riff bauende Organismen<br />

haben im Laufe der Jahrmillionen auch<br />

mächtige Kalkschichten erschaffen,<br />

die heute die Grundlage ganzer Landschaften<br />

bilden – wie beispielsweise<br />

in der Kalkeifel innerhalb des Rheinischen<br />

Schiefergebirges.<br />

Erbauer eines Riffes sind Abermilliarden<br />

winzigster Korallenpolypen.<br />

Mithilfe von einzelligen Algen,<br />

mit denen sie in Symbiose leben, ist<br />

es ihnen möglich, Kalk aus dem Meerwasser<br />

und ihrer Nahrung abzusondern.<br />

Daraus bauen sie Wohnhöhlen,<br />

die das Skelett des Riffes bilden. Pro Jahr wächst auf diese Art ein Korallenriff<br />

zwei bis fünf Zentimeter. Der größte Teil des Riffes besteht aber aus einem toten<br />

Kern, auf dem die neuen Polypengenerationen nachwachsen. Allerdings sind<br />

die meisten Korallen ausgesprochen anspruchsvoll. Um optimale Lebensbedingungen<br />

zu haben, muss vor allem die Wassertemperatur zwischen 21 °C und 30 °C<br />

liegen. Die bunten und vielgestaltigen Tiere können außerdem nur in flachem,<br />

klaren und damit lichtdurchflutetem Wasser gedeihen, da ansonsten den Symbionten<br />

das lebensnotwendige Licht fehlt.<br />

Korallen sind nicht nur Landschaftsbildner,<br />

sie sind auch die<br />

Basis für einen ganzen Lebensraum<br />

mit großer Artenvielfalt.<br />

© gemeinfrei<br />

Korallenriffe unterscheidet man nach ihrer Lage zur Küste oder ihrer Entstehung.<br />

So genannte Saumriffe, wie an den Küsten des Roten Meeres, liegen nah<br />

am Festland oder an Inseln. Barriereriffe dagegen begleiten das Festland in<br />

größerem Abstand vom Ufer. Das Great Barrier Reef vor der Nordostküste Australiens<br />

ist das größte seiner Art. Streng genommen ist es nicht nur ein Barriereriff,<br />

sondern setzt sich aus Saum-, Barriere- und Plattformriffen zusammen. Letztere<br />

bilden sich vorwiegend auf flachen Meeresböden. Die letzte Gruppe der Korallenriffe<br />

bilden Atolle. Sie umrahmen häufig erloschene Vulkaninseln und ragen als<br />

nahezu kreisrunde Kalkbauten aus den tropischen Meeren empor. Bereits Charles<br />

Darwin machte sich vor rund 150 Jahren Gedanken darüber, wie solche „Gebilde“<br />

entstanden sein könnten. Er vermutete damals, dass Atolle auf Absenkungsbewegungen<br />

von Vulkanen und einem dem Licht entgegenstrebenden Korallenwachstum<br />

beruhen könnten.<br />

Die heutige Theorie setzt dagegen auf Erkenntnisse aus der Plattentektonik.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei das allmähliche Verschwinden erloschener und sich<br />

abkühlender Hot-Spot-Vulkane im Meer. Um den Vulkan herum entwickelt sich<br />

nach Ansicht der Wissenschaftler zunächst ein Saumriff, das mitwächst, wenn<br />

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