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Von Menschenhand<br />

auf 15.000 Stahlröhren, die nach Angaben der Erbauer bis zu 50 Meter tief durch<br />

die Aufschüttung in das Grundgestein hineinreichen. Damit sollen die Gebäude<br />

immerhin Erdbeben von der Stärke sieben bis acht standhalten können. Ob allerdings<br />

das Ganze auch ausreichend gegen die Absinkgefahr schützt, scheint nicht<br />

so sicher: „Prophylaktisch“ haben die Ingenieure deshalb auch hier ein elektronisches<br />

Überwachungssystem installiert, dass bei Senkungen Alarm schlägt.<br />

Hotels, Villen und ganz viel Strand:<br />

Ein „Palmwedel“ der künstlichen<br />

Halbinsel „Palm Jumeirah“ in<br />

Dubai. © Imre Solt/GFDL<br />

Palmen im Ozean<br />

Ein mindestens ebenso atemberaubendes Projekt steht zurzeit in Dubai kurz vor<br />

dem Abschluss. Die 560 Hektar große künstliche Insel in Form einer Palme liegt<br />

im Golf von Arabien –„The Palm Jumeirah“, ein neues supermodernes Ferienparadies.<br />

Mehr als 50 Millionen Kubikmeter Sand waren nötig, um die siebzehn gewaltigen<br />

„Palmblätter“ und den sie umgebenden zwölf Kilometer langen Schutzwall<br />

im Meer anzulegen. Die bizarre Struktur ist – so verspricht es zumindest die<br />

Werbung – noch vom Mond aus zu sehen. The Palm Jumeirah bietet tausenden<br />

von Villen, 40 Luxushotels sowie zahlreichen Einkaufspassagen, Wellnessoasen,<br />

Häfen und Kinos Platz und ist über eine 300 Meter lange Brücke mit dem Festland<br />

verbunden. Ihrem Bau und Entwurf gingen drei Jahre Planung, mehr als 50 Studien<br />

und die Arbeit von 42 Firmen und Institutionen voraus. Die künstliche Insel und ihr<br />

halbkreisförmiger Schutzdeich „The Crescent“ sitzen auf einem Sockel von mehr<br />

als hundert Millionen Kubikmetern aufgeschüttetem Fels und Sand. Würde man<br />

alles verwendete Material zu einer zwei Meter hohen und 50 Zentimeter dicken<br />

Mauer aufschichten, würde diese dreimal um die Erde reichen.<br />

Rechts: Vor der Küste des Emirats<br />

Dubai entsteht ein Bauprojekt<br />

der Superlative. Hunderte von<br />

künstlichen Inseln werden dort<br />

in Zukunft Platz zum Arbeiten,<br />

Leben und Urlaubmachen bieten.<br />

© NASA/Jesse Allen, using data<br />

provided courtesy of NASA/GSFC/<br />

METI/ERSDAC/JAROS, and U.S./<br />

Japan ASTER Science Team.<br />

Vor einigen Jahren haben zudem die Arbeiten an einer zweiten und dritten<br />

Auflage der „Palme“ begonnen: „The Palm Jebel Ali“ liegt nur 22 Kilometer von<br />

ihrer baugleichen Schwester entfernt. Die größte der drei Palminseln wird jedoch<br />

„The Palm Deira“. Sie soll 12,5 Kilometer ins Meer hinausreichen und maximal 7,5<br />

km breit sein. Zum Vergleich: Sie wäre damit fast so groß wie die Innenstadt von<br />

Paris. Irgendwann sollen hier weit über eine Million Menschen wohnen, arbeiten<br />

und Urlaub machen. Doch auch damit nicht genug: Der Herrscher des Emirats<br />

Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid al Maktoum, hat noch mindestens zwei<br />

größere Projekte in Planung: „The World“, eine Gruppe von 270 künstlichen Inseln<br />

in Form einer Weltkarte und die Retortenstadt „Dubai Waterfront“. Neben einigen<br />

Teilbereichen an Land gehören zu letzterer auch mehrere künstliche Inseln.<br />

Herauskommen soll am Ende das längste von Menschenhand erschaffene Ufer<br />

der Erde. Auch bei The World und Dubai Waterfront sind die Landgewinnungsarbeiten<br />

bereits in vollem Gange. Sie werden voraussichtlich in den 2020er beziehungsweise<br />

2030er Jahren fertig sein. Dass milliardenschwere Bauten der Superlative<br />

erfolgreich sein können, hat der Scheich schon mit seinem „Burj al Arab“,<br />

dem luxuriösesten und höchsten Hotel der Welt, gezeigt. Auch über Erfahrungen<br />

im Wasserbau verfügen die Ingenieure und Arbeiter von Mohammed bin Raschid<br />

al Maktoum reichlich: Der größte künstliche Hafen der Welt, Port Jebel Ali, geht<br />

ebenfalls auf ihr Konto.<br />

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