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Innere Kräfte<br />

Plattentektonik –<br />

eine Theorie setzt sich durch<br />

Die Kontinente der Erde sind<br />

kontinuierlich in Bewegung, der<br />

heutige Zustand ist daher nur<br />

eine Momentaufnahme.<br />

© NASA/GSFC<br />

„Völliger Blödsinn!“ – so wie der Präsident der angesehenen amerikanischen<br />

philosophischen Gesellschaft reagierte 1912 die Mehrheit der<br />

wissenschaftlichen Welt auf eine Veröffentlichung des deutschen Meteorologen<br />

und Polarforschers Alfred Wegener. Er stellte darin die revolutionäre<br />

These auf, dass die Kontinente nicht unverrückbar an immer der gleichen<br />

Stelle der Erdkruste bleiben, sondern ihre Lage im Laufe der Erdgeschichte<br />

verändern können. Der junge Forscher stieß damit in ein Wespennest und<br />

löste ähnlich wie Galileo Galilei oder Charles Darwin mit ihren Theorien eine<br />

hitzige Diskussion aus. Seine Idee von den wandernden Kontinenten widersprach<br />

so ungefähr allem, was in den damaligen Geowissenschaften als<br />

unumstößlich galt. Entsprechend heftig waren die Reaktionen.<br />

Doch wie war Alfred Wegener auf diese ungewöhnliche Idee gekommen?<br />

Welchen Grund hatte er, an der Unbeweglichkeit der Kontinente zu zweifeln? Das<br />

Problem war, dass es Anfang des 20. Jahrhunderts einige noch ungelöste Rätsel<br />

über die geologischen Vorgänge der Erde gab. Warum zum Beispiel schienen die<br />

Küsten Südamerikas und Afrikas wie zwei Puzzlestücke zusammenzupassen? Und<br />

mehr noch: Auf beiden Kontinenten fanden Wissenschaftler zu Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts gleich alte Gesteine, Gebirge und Spuren vergangener Eiszeiten, so<br />

genannte Tillite. Der seltsamste Fund waren jedoch fossile Überreste des Reptils<br />

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