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Eine Reise über den Meeresgrund<br />

Wortes den Kontinentalhang ab und sind eine der Erklärungen, warum sich die<br />

Canyons im Laufe der Zeit weiter vertiefen und nicht, wie früher angenommen,<br />

durch die hohe Sedimentfracht von selbst „versanden“.<br />

Und noch eine Besonderheit gibt es an den Kontinentalabhängen: Denn in<br />

den Nischen und Erhebungen des Schelfrandes lebt eine ganz eigene Organismenwelt.<br />

Vor einigen Jahren entdeckten Wissenschaftler an den Kontinentalrändern<br />

des kalten Nordatlantiks sowie der Barents-See Riffstrukturen, die bislang<br />

nur aus den warmen und lichtdurchfluteten Flachwassermeeren der subtropischtropischen<br />

Klimazone bekannt waren: Speziell an Kälte und wenig Licht angepasst,<br />

hatten Kaltwasserkorallen diesen Lebensraum erobert. Vor allem die Steinkoralle<br />

Lophelia pertusa lebt in Tiefen von mehr als 1.000 Metern und bildet dort<br />

große Kolonien. Diese Riffe sind auch eine wichtige Kinderstube für viele Fischarten<br />

des Atlantiks.<br />

Gebirge unter Wasser<br />

Erst in rund 1.700 Metern Tiefe nimmt das Gefälle am Kontinentalabhang<br />

wieder ab: Der Kontinentalfuß bildet<br />

als eine sanft abfallende Hügellandschaft den<br />

Übergang zur Tiefsee. Hier sammeln sich der<br />

kontinentale Verwitterungsschutt sowie<br />

abgestorbene, organische Materialien.<br />

Bis zu 1.000 Kilometer breit kann<br />

diese Zone sein, bis dann in durchschnittlich<br />

4.000 Metern Tiefe die<br />

ausgedehnten Tiefseeebenen<br />

beginnen. Unterbrochen wird<br />

ihr ödes Einerlei mitten im<br />

Atlantik von einem gewaltigen<br />

Gebirge unter Wasser, das sich<br />

an einigen Stellen bis zu 4.000<br />

Meter hoch aufgetürmt hat<br />

und vulkanischen Ursprungs<br />

ist.<br />

Das Relief der Erde. Deutlich<br />

erkennbar ist der Mittelatlantische<br />

Rücken, der von Grönland<br />

aus fast bis zur Antarktis reicht.<br />

© NGDC/NOAA<br />

Entstanden ist dieser Mittelatlantische<br />

Rücken beim Auseinanderdriften<br />

von tektonischen<br />

Platten. Vor rund 200 Millionen<br />

Jahren begann dieser Vorgang, zu einer<br />

Zeit, als alles Festland im Superkontinent<br />

Pangäa vereint war. Seitdem wandern die<br />

Kontinentalplatten mit wenigen Zentimetern<br />

pro Jahr auseinander. Die Amerikanische Platte<br />

nach Westen und die Eurasische Platte nach Osten.<br />

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