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Zeitzeugen<br />

Eine Frage des Alters<br />

Schichten in einem Sandsteinfelsen<br />

nahe Stadtroda, Deutschland.<br />

© GFDL<br />

Die Helfer der Geowissenschaftler heißen „Stein, Fossil und Co.“. Sie sind<br />

wichtige Zeitzeugen der Vergangenheit, die von den Entwicklungen und<br />

Veränderungen im Laufe der Erdgeschichte erzählen. Ihre Sprache wird<br />

jedoch erst nach und nach gedeutet und enträtselt. Puzzlestück für Puzzlestück<br />

entsteht so mithilfe dieser Zeugen das Bild der Vergangenheit<br />

unseres Planeten und seiner Bewohner.<br />

In den letzten 100 Jahren haben die Geowissenschaftler dank neuer Methoden<br />

der Altersbestimmung enorme Fortschritte gemacht. Davor tappte man bei der<br />

zentralen Frage, wie alt unser Planet ist, noch vollends im Dunkeln. Ohne die Hilfe<br />

moderner Technologie mussten sich die Forscher bei der Frage nach dem Erdalter<br />

mit anderen Mitteln behelfen. Der Ire John Joly ermittelte im Jahr 1899 das Alter<br />

der Erde beispielsweise über den Salzgehalt der Meere.<br />

Es war bekannt, dass Flüsse Salz in die Meere transportieren und dass der<br />

Salzgehalt der Ozeane etwa 3,5 Prozent betrug. Joly schätzte nun, dass die Ströme<br />

etwa 90 Millionen Jahre benötigt haben mussten, um den damals aktuellen Salzgehalt<br />

zu erreichen und setzte diesen Wert mit dem wahrscheinlichen Alter der<br />

Erde gleich. Eine vergleichsweise bescheidene Zahl, verglichen mit dem heute<br />

bekannten Erdalter von 4,5 Milliarden Jahren. Wo lag sein Fehler? Er bedachte<br />

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