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Ein Planet in Bewegung<br />

22.1°<br />

24.5°<br />

vor 100.000 Jahren<br />

heute<br />

die Erde prägender, als es auf den ersten Blick aussieht: der Winkel der Erdumlaufbahn<br />

und damit auch die Neigung der Erde gegenüber dem Himmelsäquator.<br />

Denn diese schwankt durch den Einfluss der anderen Planeten leicht im Laufe von<br />

rund 40.000 Jahren – ein Phänomen, das auch als Obliquität bezeichnet wird.<br />

Um das Schwanken voll zu machen, verändert sich auch die Rotationsachse<br />

der Erde im Laufe der Zeit. Sie „trudelt“ leicht: Wie die Achse eines Kreisels, kurz<br />

bevor er umfällt, beschreibt sie kleine Kreisbewegungen gegenüber dem Sternenhintergrund.<br />

Diese Bewegung wird als Präzession bezeichnet. Ein solcher Umlauf<br />

dauert knapp 26.000 Jahre. Die Präzession sorgt beispielsweise dafür, dass sich<br />

der Frühlingspunkt, das Sternzeichen, das die Sonne bei Frühlings-Tagundnachtgleiche<br />

durchquert, allmählich verschiebt. Vor rund 2.000 Jahren, in der Antike,<br />

markierte der Widder den Frühlingspunkt, heute ist es die Konstellation der Fische.<br />

Auch der Polarstern wird in rund 13.000 Jahren nicht mehr über dem Nordpol<br />

stehen, an seiner Stelle markiert dann die Wega den nördlichen Himmelszenit.<br />

Die Exzentrizität der Erdbahn<br />

bleibt nicht immer gleich (links).<br />

Auch die Neigung der Erdachse<br />

verändert sich im Laufe von<br />

40.000 Jahren (Obliquität, Mitte).<br />

Außerdem beschreibt sie in<br />

knapp 26.000 Jahren einen Kreis<br />

gegenüber den Fixsternen (Präzession,<br />

rechts). © MMCD NEW<br />

MEDIA, NASA<br />

All diese Schwankungen sind zwar nur gering, doch auf das Klima der Erde<br />

haben sie einen großen, wenn auch in langen Zeiträumen wirkenden Einfluss.<br />

Denn sie verändern die Menge an Sonnenenergie, die auf unseren Planeten<br />

trifft, und beeinflussen damit auch seinen Wärmehaushalt. Je nachdem, wie<br />

diese Faktoren zusammentreffen, können sie einen kurzzeitigen Unterschied von<br />

immerhin fünf bis zehn Prozent der so genannten Solarkonstante ausmachen. Vor<br />

allem das Muster der Jahreszeiten verändert sich. In der Vergangenheit haben<br />

diese Milanković-Zyklen vor allem für die Entstehung der Eiszeiten eine große<br />

Rolle gespielt.<br />

Der Mond – ein Trabant mischt mit<br />

Sehr viel näher und spürbarer wirkt auch ein anderer Himmelskörper noch auf die<br />

Erde ein: der Mond. Vermutlich durch eine gewaltige Kollision in der Frühzeit der<br />

Erde entstanden, umkreist er sie seit rund 45 Milliarden Jahren als treuer Trabant.<br />

Für einen Umlauf benötigt er rund 27 Tage und sieben Stunden – einen Mond-<br />

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