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Zeitzeugen<br />

Biostratigraphie<br />

Nach dem stratigraphischen Prinzip liegen bei<br />

ungestörter Lagerung die ältesten Schichten<br />

unten und die jüngeren Schichten oben. Doch<br />

in der Praxis ist dies nicht immer so. Leitfossilien<br />

ermöglichen den Abgleich und die<br />

Datierung auch von weiter entfernten oder<br />

nachträglich durch geologische Prozesse<br />

umgelagerten Schichten.<br />

G<br />

Ort C<br />

D<br />

C<br />

Ort B<br />

Ort A<br />

O 1O 20 km<br />

G<br />

G<br />

F<br />

E<br />

Um für die Biostratigraphie geeignet zu sein,<br />

muss ein Fossil in möglichst vielen Lebensräumen<br />

existiert haben, seine Überlebensdauer<br />

sollte nicht zu lang sein, typischerweise<br />

liegt sie bei 300.000 bis einer Million Jahren.<br />

Außerdem sollte es leicht bestimmbar und im<br />

Vorkommen häufig sein.<br />

C<br />

B<br />

D<br />

C<br />

F<br />

E<br />

D<br />

C<br />

B<br />

Zeit<br />

D<br />

A<br />

B<br />

C<br />

A<br />

Ort A Ort B Ort C Stratigraphie<br />

Lavazunge auf Hawaii – erstarrt<br />

sie, entsteht ein Vulkanit.<br />

© USGS/Hawaiian Volcano<br />

Observatory<br />

Sprechende Steine<br />

So wertvoll Fossilien als Datierungshilfe für die Geologen und Paläontologen<br />

auch sind, sie decken nur einen begrenzten Zeitraum in die Vergangenheit ab –<br />

und nicht jede erdgeschichtliche Epoche ist gleichermaßen reich an „lebendigen“<br />

Zeitzeugen. Geht es um Prozesse oder Ereignisse, die viele hundert Millionen<br />

oder sogar einige Milliarden Jahre zurückliegen, sind die Gesteine der Erdkruste<br />

die zuverlässigsten und meist auch einzigen Zeugen. Sie geben Auskunft über<br />

die geologischen Verhältnisse, die zur Zeit ihrer Entstehung geherrscht haben<br />

müssen. Gesteine sind ein Gemisch verschiedener Minerale. Von diesen gibt es<br />

zwar viele tausend Arten, jedoch sind nur etwa 30 von ihnen an der Gesteinsbildung<br />

beteiligt. Zu den Hauptbestandteilen der Gesteine gehören vor allem Feldspäte,<br />

Quarz, Glimmer sowie Pyroxene und Amphibole.<br />

Gesteine werden abhängig von der Art und Weise ihrer Entstehung in drei<br />

große Gruppen unterteilt, Magmatite, Sedimentite und Metamorphite, die alle<br />

über einen großen Kreislauf miteinander verbunden sind. Magmatite entstehen<br />

bei der Erstarrung von Gesteinsschmelzen im Erdinneren. In den tiefen Bereichen<br />

der Erdkruste, aber auch im oberen Erdmantel, steigen die Temperaturen bis auf<br />

nahe 1.000 °C. Das Gestein wird unter diesen Bedingungen aufgeschmolzen.<br />

Gelangt dieses so genannte Magma in kühlere Bereiche der Erdkruste, ohne<br />

jedoch die Erdoberfläche zu erreichen, beginnen die Minerale zu kristallisieren –<br />

ein Magmatit entsteht. Erreicht das Magma dagegen die Erdoberfläche, kühlt es<br />

sich verhältnismäßig schnell ab; die Minerale haben kaum Zeit zu kristallisieren.<br />

Die dadurch entstehenden Gesteine werden Vulkanite genannt. Basalt, das mit<br />

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