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Meteoriteneinschläge<br />

die Splitter dieser Zusammenstöße<br />

aus dem Asteroidengürtel hinausgeschleudert<br />

und können dann auf Kollisionskurs<br />

mit der Erde gehen.<br />

Heute noch Reservoir für kosmische<br />

„Bomben“: der Asteroidengürtel.<br />

© NASA/JPL<br />

Aus Vermessungen und Altersbestimmungen<br />

der Mondkrater geht<br />

hervor, dass die Meteoritenhäufigkeit<br />

in unserem Teil des Sonnensystems<br />

in den letzten Milliarden Jahren<br />

relativ stabil geblieben ist. Es besteht<br />

daher Grund zu der Annahme, dass<br />

die Erde auch in Zukunft immer wieder<br />

das Ziel von Meteoriten bleiben wird.<br />

Nach aktuellen Schätzungen der Astronomen<br />

kreuzen mehr als eine Milliarde Objekte von über zehn Metern Durchmesser<br />

regelmäßig oder sporadisch die Umlaufbahn der Erde. Rund eine Million<br />

von ihnen ist größer als 100 Meter, etwa 2.000 Objekte könnten sogar mehr als<br />

einen Kilometer Durchmesser haben. Von diesen so genannten Erdbahnkreuzern<br />

ist bisher nur eine kleine Minderheit identifiziert und in ihrer Flugbahn genau<br />

bestimmt.<br />

Die Größe ist entscheidend<br />

Doch längst nicht jeder Himmelskörper, der Kurs auf die Erde nimmt, kommt auch<br />

dort an: Steinmeteoriten von weniger als zehn Metern Durchmesser scheitern<br />

beispielsweise bereits an der Atmosphäre. Die schützende Lufthülle bremst die<br />

Himmelskörper ab und die Reibungshitze lässt sie noch in der Luft zerplatzen. Die<br />

Fragmente einer solchen Explosion erreichen aber häufig noch den Erdboden und<br />

können beträchtliche Schäden anrichten.<br />

Der Einschlag eines rund zehn Meter großen Meteoriten geschieht nach<br />

Schätzungen von Experten rund alle zehn Jahre einmal. In den meisten Fällen<br />

gehen sie jedoch weitgehend unbemerkt über den Ozeanen oder unbewohntem<br />

Gebiet nieder. 1947 zerplatzte ein Eisenmeteorit dieser Größe über den Sikhote-<br />

Alin-Bergen im Osten Sibiriens und verursachte einen Schauer von Fragmenten.<br />

Die insgesamt 136 Tonnen kosmischen Materials verteilten sich über zwei<br />

Quadratkilometer Fläche und hinterließen rund 200 Krater.<br />

Rechte Seite: Die von Kratern<br />

übersäte Mondoberfläche zeugt<br />

von der Häufigkeit der Einschläge<br />

im Nahbereich der Erde. Wegen<br />

der fehlenden Atmosphäre<br />

sind die Mondkrater besonders<br />

gut erhalten. © NASA<br />

Mit Treffern durch Meteoriten von 50 bis 300 Metern Durchmesser muss nach<br />

Einschätzung von NASA-Experten alle paar hundert Jahre gerechnet werden. Die<br />

Wahrscheinlichkeit, dass bei einem solchen Impakt bewohntes Gebiet getroffen<br />

wird, ist allerdings erheblich geringer: Nur alle 3.000 bis 10.000 Jahre könnte dies<br />

der Fall sein. Einschläge von Brocken einer Größe zwischen 500 bis 5.000 Metern<br />

Durchmesser sind bereits erheblich seltener, nur einmal in 70.000 bis sechs Millionen<br />

Jahren kommen sie im Durchschnitt vor. Hochrechnungen aus der Anzahl<br />

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